Am Flughafen wurden wir von einem Fahrer in Empfang genommen. Der Fahrservice war von Neue Wege Reisen organisiert worden. Gepäckausgabe und Einreise verliefen ohne Probleme. Zuvor hatten wir die ETA beantragt, sodass wir am Immigrationschalter ganz schnell unser Visum im Pass hatten – 30 Tage! Auf dem Weg zum Gepäckband liefen wir an diversen Geschäften vorbei, in denen man alles, wirklich ALLES kaufen konnte: auch Waschmaschinen! *lach* Das hatten wir noch an keinem Flughafen bislang erlebt!
Unser Fahrer war super nett und wir unterhielten uns sehr gut mit ihm. Insgesamt dauerte die Fahrt drei Stunden, was nach dem anstrengenden Flug wirklich lange war. Aber die Zeit verging relativ schnell. Schon während der Fahrt spürten wir: Wir sind angekommen!!! Ich schaute aus dem Fenster und plötzlich kamen mir die Tränen in die Augen, da ich innerlich spürte, wie dankbar ich war, in Asien zu sein. In Asien fühle ich mich sehr wohl…wieso auch immer. Thomas ergeht es da sehr ähnlich. Die Menschen sind auch wirklich bezaubernd – die allermeisten von ihnen.
Sigiriya liegt im Inneren Sri Lankas, aber nicht im Hochgebirge. Auf unserem Weg fuhren wir durch soooo eine grüne und wunderschöne Landschaft. Zwischenzeitlich fing es dann auch an zu regnen, was für diese Zeit ganz normal ist, denn es ist Regenzeit. So hat es auch aus Eimern gegossen, als wir im Ayurvie Resort ankamen. Wir wurden mit Regenschirmen und einem warmen Tee in Empfang genommen. Super herzlich war der Empfang und wir fühlten uns direkt willkommen. Auf das Ayurvie sind wir durch Mady Morrison aufmerksam geworden, eine Youtuberin und Yogalehrerin. Diese hatte nämlich im Februar 2020 die Panchakarma-Kur im Ayurvie gemacht und darüber einen Blogartikel verfasst. Zudem wollten wir die Kur nicht am Meer absolvieren, da wir davon zunächst genug hatten. Da kam das Ayurvie auch wie gerufen!!! Überzeugt hatte uns außerdem, dass sie ausschließlich mit bio-Lebensmitteln kochen. Das Hotel hat nämlich seinen eigenen Kräuter-, Obst- und Gemüsegarten, der mit ganz viel Liebe von mehreren Gärtnern gepflegt wird.
Hier ist der linke Teil eines Bungalowgebäudes zu sehen.
Hinzu kommt noch die natürliche Bauweise des Hotels, ausschließlich Naturmaterialien wie Lehm wurden dazu verwendet. Eine gewisse Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig, so hatte uns das Ayurvie überzeugt. Zu guter Letzt umfasst das Hotel lediglich 10 Doppelzimmer, ist also relativ klein und perfekt für Ruhe und persönliche Betreuung. Wir bereuen KEINE Sekunde unserer 15 Tage, die wir hier verbringen durften!
Eingang zum SPA-Bereich Pool Eingangsbereich zu unserem Zimmer, links unser Zimmer, rechts ein weiteres Restaurant mit angrenzender Küche.
Die Yoga-Shala mit Blick auf die Reisfelder war der perfekte Ort, um regelmäßig Yoga zu praktizieren. Nicht nur Menschen fühlen sich hier unglaublich wohl, sondern auch viele Tiere! So konnten wir regelmäßig Pfauen sehen und hören, kleine Eichhörnchen sind uns immer begegnet und auch große Warane.
Die Buchung über Neue Wege Reisen verlief völlig unkompliziert, wir wurden sehr gut beraten und zu jeder Zeit konnten wir uns mit Fragen an unsere Reiseberaterin wenden, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand.
Vielleicht fragst du dich, wieso wir eine Panchakarma-Kur machen wollten und was man sich unter solch einer Kur vorstellen kann? Seit Sommer 2020 beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema AYURVEDA und habe dabei festgestellt, wie gut mir eine ayurvedische Ernährung tut. Thomas profitierte davon natürlich auch, da ich nicht nur für mich koche. ; ) Auch im Rahmen unserer Yogalehrer-Ausbildung wurden wir mit der Thematik des Ayurveda konfrontiert, aber tief stiegen wir da nicht ein. Das Ayurveda ist so umfangreich, dass ein Leben gar nicht ausreicht, alles darüber zu lernen! Ein paar Ayurveda-Anwendungen wie den Stirnguss mit Öl oder eine Massage hatten wir uns schon an diversen Orten geben lassen und waren davon immer begeistert. Leider sind diese Anwendungen in Deutschland sehr teuer, weshalb man die sich nicht so häufig gönnen kann. Thomas Wunsch war es schon seit langer Zeit, eine solche Kur zu machen und auch mich reizte das sehr. Da wir beide auch das Gefühl hatten, dass der Zeitpunkt genau richtig ist, fackelten wir nicht lange und buchten die Kur; denn klar war: Wir wollten unbedingt nach Sri Lanka und da das Land für Ayurveda sehr bekannt ist, war dies für uns eine perfekte Kombi!
Was bedeutet PANCHAKARMA?
Bei einer Panchakarma-Kur geht es darum, den Körper zu entgiften. Tagtäglich sind wir unterschiedlichen toxischen Belastungen ausgesetzt, allein schon durch die ganzen Umwelteinflüsse kommen Giftstoffe in unseren Körper. Aber auch durch die falsche Ernährung können sich Giftstoffe in unseren Zellen ansammeln. Nicht zuletzt führen auch negative Gedanken zur innerlichen „Vergiftung“. Wenn dann das gesamte System nicht mehr richtig funktioniert, weil es durch irgendwas gestört wird, können die Giftstoffe auch nicht gut abtransportiert werden. Im Ayurveda sagt man, dass jedes körperliche Symptom ein Grund dafür ist, weil es irgendwo im körpereigenen System hakt. Genauer gesagt heißt das, dass die Doshas die im Körper vorhanden sind, nicht in Balance sind. Solche Disbalancen können sich über die Haut zeigen, über Gelenkschmerzen, Verdauungsbeschwerden aber auch in depressiven Verstimmungen. Eine Panchakarma-Kur hat also den Sinn und Zweck, die Doshas wieder in eine Balance zu bringen, sodass der Körper wieder sehr gut funktioniert. Diese Entgiftung findet aber nicht ausschließlich auf der körperlichen Ebene statt, sondern auch auf der physischen.
Ich bin mir darüber bewusst, dass dies eine SEHR vereinfachte Darstellung von Panchakarma ist, da ich aber keine Expertin bin, soll es an dieser Stelle ausreichen.
Exkurs Dosha: Es gibt drei Doshaarten, nämlich Pitta, Vata und Kapha. Jedes Doshas ist in unserem Organismus vorhanden, aber eins bis zwei sind vorherrschend. Je nach vorherrschendem Dosha ist der Körperbau und das äußere Erscheinungsbild anders, auch die Sprachgeschwindigkeit lässt sich auf ein Dosha zurückführen, eigentlich alles. Sehr spannend! Wer sich damit näher beschäftigen mag, das Worldwideweb hat da viele gute Seiten, aber es gibt auch tolle Bücher dazu.
Wie läuft die Kur genau ab?
Unser Anreisetag wurde nicht als der erste Kurtag gesehen, da wir erst gegen 13:30 Uhr im Hotel ankamen, dennoch fanden sehr wichtige Bausteine der Kur schon an diesem Tag statt.
Nachdem wir das Mittagessen auf unserem Zimmer serviert bekommen hatten, da es so stark regnete und man nicht wollte, dass wir durchnässt werden, ruhten wir uns für einen Moment aus und kamen erstmal an. Zuvor mussten wir aber noch das Zimmer wechseln, da sich im ersten Zimmer durch die C-Pause der letzten 18 Monate die Ameisen ein wenig ausgebreitet hatten. Die fühlten sich im Lehm und bei so einer Ruhe scheinbar sehr wohl.
Das neue Zimmer mit der Nr. 5 sollte also unser Zuhause für die nächsten 15 Tage sein. Auch hier fühlten wir uns sehr wohl, denn das Zimmer war super geräumig, hatte eine schöne indirekte Beleuchtung und im Badezimmer war Dusche von Toilette getrennt, sodass es auch kein Problem war, sich zu zweit im Bad aufzuhalten.
Teestation
Um 15:30 Uhr stand dann die Konsultation, also das Erstgespräch mit unserer wundervollen Ayurveda-Ärztin Dr. Surandi Dissanayake an. Schon im Vorfeld wurde uns ein Fragebogen zugesendet, den wir ausgefüllt wieder zurückschickten. So konnte sich Dr. Surandi schon einen Überblick über unsere „Krankheiten“ und Wünsche machen. Diesen Fragebogen und noch viele weitere Fragen gingen wir gemeinsam mit ihr durch. Auch über Essensgewohnheiten, unsere Tagesabläufe, Hobbys und besondere Ereignisse in unseren Leben wurde gesprochen. Wir saßen zwar zu dritt in einem Raum, aber sie machte die Konsultation nacheinander mit uns beiden getrennt. Bei der Konsultation stellte sie auch fest, welche Dosha-Typen wir sind. Das war für mich das Spannendste, da ich dies schon immer mal wissen wollte. Neben den Fragen gab es noch eine Pulsanalyse, mit deren Hilfe die Ärztin feststellen kann, welche Doshas in uns vorherrschend sind und ob sie sich gerade im Gleichgewicht befinden oder nicht. Daneben wurden auch noch Blutdruck und Gewicht gecheckt. Insgesamt waren wir über 1 ½ h im Gespräch mit der Ärztin und die Vorfreude auf die vor uns liegenden Tage wuchs enorm.
Anhand dieser ausführlichen Konsultation stellte die Ärztin dann unseren Behandlungsplan auf. Diese unterschieden sich voneinander, da Thomas ein Pitta-Kapha-Typ ist und ich ein Vata-Kapha-Typ bin. Außerdem hatten wir unterschiedliche „Beschwerden“, die unterschiedlich angegangen werden mussten. Zudem erstellte sie mit dem Küchenteam eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie auf unsere Konstitutionen abgestimmten Mahlzeiten für uns. JEDE Mahlzeit war unglaublich lecker!!
Auch wenn die einzelnen Therapieformen unterschiedlich sind, so ist das Grundgerüst einer Panchakarma-Kur immer gleich. Hier ein grober Überblick. Die Kur ist generell in drei Phasen unterteilt.
Die erste Phase nennt man Purva Karma. – Der Körper wird auf die Entgiftung vorbereitet. Genau gesagt heißt das, dass man ausschließlich leicht verdauliche Mahlzeiten zu sich nimmt, damit das Verdauungssystem nicht überlastet ist. Hinzu kommt, dass man morgens auf nüchternen Magen ein Glas Ghee mit bestimmten Kräutern löffelt, was dazu beiträgt, dass im Darm die Giftstoffe gebündelt werden, um sie dann in der zweiten Phase ausscheiden zu können. Hinsichtlich der ayurvedischen Anwendungen durften wir folgende Dinge genießen: Kopfmassagen, Nacken-/Schultermassagen, Ganzkörpermassagen, Rückenmassagen, Dampfbäder und Entspannungsbäder in einer Steinwanne. Alle Massagen werden mit warmem Öl durchgeführt… eine Wohltat!! Auch wenn man danach ÜBERALL Öl hängen hat, der Körper und die Haut freuen sich, die Haare auch. ; ) Auch wenn es sich jetzt nicht so anhört, aber das war für den Körper teilweise auch sehr anstrengend, denn er wurde durch die Anwendungen total aktiviert, was sich auch darin zeigte, dass wir hundemüde gewesen sind und uns sehr viel ausgeruht hatten.
Hierin bekamen wir unsere pflanzlichen Medikamente sowie den Ghee.
Panchakarma – Reinigung ist die zweite Phase. In dieser Phase gibt es auch verschiedene medizinische Vorgehensweisen, um die unterschiedlichen Bereiche des Körpers zu reinigen. All diese Schritte werden nicht an einem einzigen Tag durchgeführt, sondern an mehreren. Meistens liegen zwei bis drei Tage dazwischen, um den Körper nicht zu überfordern. Folgende hatten wir „verordnet“ bekommen:
- Virechana – Purgation: Abführen für Magen und oberen Darmbereich mithilfe eines Kräutertrunks sowie zwei Kräutertabletten. Der Ghee, den wir an den Tagen zuvor zu uns genommen hatten, hatte den Körper auf diese Phase vorbereitet. Interessanterweise hatte der Ghee ganz unterschiedliche Auswirkungen auf unseren Körper, was natürlich mit unseren Konstitutionstypen zusammenhängt. Thomas Verdauung funktionierte problemlos wie immer, aber ich hatte 4 Tage lang keinen Stuhlgang. Das ist nicht typisch für mich und zu Beginn machte ich mir auch Sorgen, aber die Ärztin meinte, dass dies aufgrund des Ghees bei mir völlig normal sei. Was mich total wunderte: Ich hatte keine Blähungen und auch keinen aufgeblähten Bauch! Dies erklärte sie mir damit, dass mein Darm perfekt arbeite und alle Nährstoffe aus der Nahrung optimal herausfilterte. Verrückt! Wirklich! Das Abführen an sich war eigentlich nicht schlimm und ging relativ flott. Nach insgesamt 11 Toilettengängen war dann nichts mehr im Darm. ; ) An diesem Tag gab es kein Frühstück, erst um 11 Uhr eine King-Kokosnuss und um 12 Uhr eine Reissuppe.
- Shirodhara – Stirnguss mit Öl; diesen finde ich sehr wichtig zu erwähnen, da er die Entgiftung auf der psychischen Ebene aktiviert, was vor allem bei mir eine starke Entgiftung hervorgerufen hat. Man liegt auf dem Rücken und in einem gleichmäßigen Tempo wird auf den Punkt auf der Stirn, an dem sich das dritte Auge befindet, warmes Öl drauffließen lassen. Das Öl fließt dann rechts und links an der Stirn entlang, bis es über die Haare auf die Unterlage tropft. Auf dem Bild kann man es relativ gut erkennen. Ich bekam den Öl-Stirnguss an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Am ersten Tag musste ich während der Anwendung weinen. Ich konnte gar nicht zuordnen, woher diese Flut an Emotionen der Trauer herkamen. Meine Therapeutin Asanka war geschockt, da ich auch nach der Anwendung nicht aufhören konnte zu weinen und auch nicht erklären konnte, was los sei. Die Ärztin erklärte ihr dann, dass dies durchaus vorkommen kann und nichts mit ihrer Arbeit zu tun habe. Nach ein wenig Ruhe und einem leckeren Tee hatte ich noch ein sehr schönes Gespräch mit der Ärztin, was so einiges nochmal zu Tage brachte. Dazu später noch mehr. Der zweite Stirnguss war dann ebenso überraschend: In mir baute sich eine Welle der Wut auf; ich lag total angespannt auf der Liege und schaffte es nicht, meine Hände nicht zu Fäusten zu ballen. Auch diese Emotionen der Wut waren sehr überraschend für mich und ich wusste nicht wohin mit ihnen. Auch hier half mir wieder das persönliche Gespräch mit der Ärztin und die Innenschau mithilfe einer Visualisierung. Der dritte Stirnguss war für mich dann eine Oase der Entspannung und Ruhe, diesen konnte ich in vollen Zügen genießen, konnte abschalten und einfach nur LOSLASSEN. Thomas war sehr verblüfft von meinen Erfahrungen während der Stirngusse, denn bei ihm waren alle drei so, wie bei mir der letzte! Wer hätte das gedacht! ; )
Nach dem Stirnguss soll man nicht duschen, also bleibt das Häubchen den Tag über auf dem Kopf.
- Vasthi – Einlauf mit Öl, um den Enddarmbereich zu reinigen. Hiervor hatte ich ein bisschen Bammel, weil ich so eine Art der Abführung noch nie gemacht hatte. Aber das war halb so wild. Das Öl wurde durch einen ganz dünnen Schlauch in den After eingeführt und nach knapp zwei Stunden begann die Darmtätigkeit. Ich hatte ein paar Krämpfe und mein Kreislauf fand das dann nicht so witzig, aber nachdem alles wieder draußen war, war alles gut.
- Nasya – Hier werden verschiedene Öle in die Nase getropft, um das Kapha im Körper zu reduzieren und den oberen Bereich des Körpers wie Nasen- und Stirnnebenhöhlen von Schleim zu befreien. Diese Reinigung hatte nur Thomas, weil es bei mir nicht nötig gewesen sei und ich auch nicht viel Lust dazu hatte, mir Öl in die Nase laufen zu lassen, was dann im Rachen wieder herauskommt! ; ) Thomas hat mit sowas ja weniger Probleme als ich! Ich hörte ihn zwar husten und keuchen und machte mir schon Sorgen um ihn, aber mir wurde versichert, es ginge ihm gut!
Als Paschat Karma wir die dritte Phase bezeichnet, die Phase des Wiederaufbaus. Hier wird der Körper gepflegt. Von außen mit Massagen und Kräuterstempeln sowie einem Milchbad, von innen mit nährender Nahrung. Hier kommt es darauf an, dass der Körper aus der ihm zugeführten Nahrung alle notwendigen Nährstoffe ohne Probleme herausziehen kann. Dies kann er nur, wenn er nicht mit anderen Dingen, die ihn belasten, beschäftigt ist. Bei mir hat das dann dazu geführt, dass ich drei Kilo zugenommen hatte, weil mein Körper ALLES speicherte. Der Kommentar der Ärztin war, ich solle mir keine Gedanken machen, mein Körper funktioniert gerade prima, deshalb filtert er alle Nährstoffe heraus und außerdem bräuchte ich die Reserven für unsere Rundreise, denn da bekäme ich nicht mehr so gutes Essen! Womit sie Recht behalten sollte und ich meine Kilos wieder loswurde. Thomas hatte zwei Kilos abgenommen.
Zu der Phase des Wiederaufbaus gehört auch der letzte und besondere Tag. Hier wurden wir nochmal so richtig verwöhnt. Körperpeeling mit Kräutern, Ölbehandlung und Ganzkörpermassage, erneute Kräuterbehandlung des Körpers und des Gesichts mit einer leichten Massage, Dampfbad, Blütenbad. Im Anschluss folgte die Abschlusskonsultation sowie ein Dankbarkeitsritual für die Götter, die uns während des Kur unterstützt hatten.
Die Tage vergingen wie im Flug, da wir meistens morgens und nachmittags Anwendungen hatten. Zwischendurch lasen wir viel, gingen spazieren oder hielten ein Nickerchen. Damit du dir einen Kur-Tag besser vorstellen kannst, habe ich dir einen Beispieltag nochmal notiert:
- 5:30 aufstehen
- 6:00 Yoga
- 7:30 Frühstück
- 9:00 – 11:00 erste Behandlung
- 12:00 Mittagessen
- 14:00 – 16:00 zweite Behandlung
- 17:30 Yoga (nicht immer haben wir abends Yoga praktiziert, da wir manchmal zu müde waren oder die Kniewickel noch am Knie waren; ganz wichtig ist es, auf den eigenen Körper und deren Bedürfnisse zu hören!)
- 19:00 Abendessen
- 21:00 schlafen gehen
Wie du auf den Bildern schon sehen konntest, wurden uns Bademäntel sowie Badeschlappen zur Verfügung gestellt. Der Bademantel war tagsüber unser Standardoutfit. Übrigens gab es nach den Behandlungen als Abschluss immer einen Tee, bevor wir uns auf den Liegen noch ein wenig ausruhten.
Vielleicht denkst du jetzt, dass es bis auf das frühe Aufstehen einem Wellness-Programm gleicht? Aber dies ist nicht so! Zugegeben, die Massagen und Körperbehandlungen sind mega, sie tun unheimlich gut, die Muskeln entspannen sich und man kann einfach mal loslassen. Aber dieses Loslassen ist auch nicht immer sehr einfach. Durch all die Behandlungen werden nicht nur körperliche Prozesse in Gang gesetzt, die müde machen, manchmal auch Muskelkater verursachen, sondern auch psychische Prozesse sind heftig am Arbeiten! Wie schon erwähnt, war der Stirnguss bei mir ein Auslöser! Aber auch Thomas hatte solche Erfahrungen. Man muss auch hinzusagen, dass wir keinerlei Ablenkung von außen hatten, da wir keinen Fernseher und kein Internet auf dem Zimmer hatten. Wir waren ganz oft mit unseren Gedanken alleine, mussten uns mit ihnen auseinandersetzen, da gab es kein Entkommen. Was natürlich auch gut und wichtig war! Vieles durfte neu betrachtet werden, ganz viel haben wir über uns gelernt! Aber dies war auch nicht immer einfach. Wer mich kennt, weiß, was ich alles in den letzten Jahren gemacht habe, um mich persönlich weiterzuentwickeln und ich weiß, dass hier nochmal einige Reinigungsprozesse und Mauern durchbrochen worden sind. Ganz viele Anteile in mir hatten sich gemeldet und ich setzte mich mit meinem inneren Kind oft auseiandern und vieles durfte heilen. Aber auch Visionen für meine Zukunft wurden klarer, ich hatte Zeit, herauszufinden, was ich für meine Zukunft WILL und was ich NICHT WILL!! Deshalb bin ich so dankbar für diese 15 Tage der Kur!
Auf körperlicher Ebene haben Thomas und ich ganz viel gelernt und versuchen nun, vieles zu beachten und zu beherzigen. Der absolute Augenöffner für uns war, als die Ärztin sagte: Auch mit deinen Gedanken und Worten vergiftest du deinen Körper!! JA!!! Damit hat sie so recht!! Wir wollen versuchen, negative Gedanken weitestgehend aus unserem Gedächtnis zu verbannen, den positiven Gedanken viel mehr Raum zu geben, denn unser Körper hat es verdient, dass wir ihn gut behandeln! Denn ohne ihn, können wir nicht leben!
In der Abschlusskonsultation waren wir drei uns einig, dass die Kur ein voller Erfolg war. Dr. Surandi war mit unseren Ergebnissen super zufrieden und auch wir fühlten uns in unseren Körpern pudelwohl. In unseren Knien konnten wir eine Verbesserung feststellen und auch meine Pickel auf der Stirn, die sowohl eine Entgiftungserscheinung waren, als auch zu Beginn ein Zeichen für die Überhitzung in meinem Körper, reduzierten sich bzw. die Entzündungen waren weg.
Dass die Kur ein solcher Erfolg gewesen ist, ist zum größten Teil natürlich das Resultat der grandiosen Arbeit unserer Ärztin und den Therapeuten. Aber auch unsere Haltung dazu spielte eine nicht unerhebliche Rolle. Da wir uns gedanklich völlig auf die Kur eingelassen hatten und von Anfang an großes Vertrauen in die Ärztin und die Therapeuten hatten, konnte die Kur auf allen Ebenen so wirken, wie sie es letztendlich tat. Denn wenn sich innerlich irgendetwas gegen die Behandlungen sträubt, oder man nicht an das Gelingen glaubt sowie an das Wirken der ayurvedischen Medizin, muss man sich nicht für solch eine Kur entscheiden. Auch hier ist das Mindset von hoher Bedeutung!! Dies bestätigte uns Dr. Surandi auch regelmäßig, denn sie war überglücklich, dass wir uns vollkommen auf die Behandlungen einließen, ihr in allem vertrauten, so viele Fragen stellten und die Veränderungen in unseren Körpern feststellen konnten. Thomas sagte zum Abschluss zur Ärztin, dass diese 15 Tage eine der besten Entscheidungen seines Lebens und auch eine der besten Investitionen in seine Gesundheit gewesen wären. Dem kann ich mich nur anschließen!
Unser letzter Abend im Ayurvie war auch sehr besonders! Am Tag zuvor berichteten wir unserer Ärztin, dass uns der 100. Reisetag bevorstehe. Dies nahm sie dann zum Anlass, um uns am Abend mithilfe der anderen lieben Hotelmitarbeiter zu überraschen. Ein Lichtermeer mit unseren Initialen und einer 100 erwartete uns beim Abendessen sowie Live-Musik von zwei tollen Musikern. Sooooo schön, wir waren sehr gerührt.
Wenn du dich nun zum Abschluss fragst, ob man für solch eine Kur wirklich nach Sri Lanka reisen muss, gebe ich dir noch ein paar Gedanken dazu mit. Natürlich ist es nicht wirklich nachhaltig, so weit zu fliegen, um solch eine Kur zu machen. Wir haben es im Rahmen unserer Langzeitreise gemacht, die generell auch nicht nachhaltig ist, weil wir so viel fliegen. Da wir aber eine solche Kur nochmal machen werden, informierten wir uns schon mal, was solch eine Kur in Deutschland kostest. Diese ist um das 2-fache teurer als auf Sri Lanka! Und qualitativ lässt sich das definitiv miteinander vergleichen, da wir von unserer Ärztin betreut wurden, die ein 7-jähriges Medizinstudium hinter sich hat. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob und wo er solch eine Kur macht, wir würden es genau so wieder machen.
Dieses Mal ist es ein bisschen schwierig, Bilder an der richtigen Stelle einzufügen. Deshalb gibt es zum Abschluss noch ein paar Bilder, die uns wichtig sind, aber im Bericht keinen Platz gefunden haben. : )
Kniewickel! Hurra! mit so viel Liebe zum Detail wurde alles immer hergerichtet unser lieber Kellner, der uns IMMER mit einem Lächeln begrüßte! der weltbeste Koch!!! Durchgang von unserem Bungalow zu den Wegen Garten – im Hintergrund das Restaurant Ausblick vom Restaurant – Wasserbüffelherde in love with that light Yoga-Shala Blick durch die Liege Rückseite des SPA-Bereichs, gleichzeitig Garten riesiger Pool des angrenzenden Aliya-Resorts, kann benutzt werden Blick von der Yoga-Shala auf den Sigiriya-Rock Lotus Reisfelder bei Sonnenaufgang