Nach unserer Ayurveda-Kur hatten wir große Lust das wunderbare Land auf eigene Faust zu erkunden. Wir hatten auch genügend Zeit, zu recherchieren und die lieben Menschen um uns herum zu fragen, was wir uns auf jeden Fall anschauen sollten. Und so beschlossen wir, mindestens vier weitere Wochen auf Sri Lanka zu bleiben, um uns die Insel in Ruhe anschauen und erkunden zu können.
So kümmerten wir uns schon während unseres Kuraufenthalts um die Verlängerung unserer Visa. Es wurde uns gesagt, dass man es problemlos online machen könne. Also taten wir das auch. Jedoch haben wir, nachdem wir alle Infos im Internet eingegeben hatten, keine Bestätigungsmail erhalten. Die lieben Mitarbeiter des Ayurvie nahmen Kontakt zum Immigrationsbüro auf und bekamen die Info, dass diese Bestätigung noch käme. So vertrauten wir darauf und freuten uns auf unsere vier Wochen. : )
Geplant hatten wir zu Beginn nur unseren anknüpfenden Aufenthalt in Sigiriya. Da wir noch keinen Ausflug gemacht, oder auch nur annähernd die Gegend erkundet hatten, wollten wir die Mitte Sri Lankas noch genießen und buchten uns für vier Nächte in einem schönen Guesthouse ein, was circa 15 Minuten vom Ayurvie entfernt ist und nicht weit vom Sigriya Rock und vom Pidurangala Rock liegt.
Generelle Information: Unsere Unterkünfte suchen wir meist über booking.com oder Airbnb.
An unserem letzten Abend im Ayurvie bekam unsere Ärztin einen Anruf der Hotelrezeption, weil Sunil, unser neuer Gastgeber, dort nachfragte, ob denn ein Pärchen aus Deutschland bei ihnen zu Gast sei. Dies wunderte die Ärztin genauso wie uns, aber wir machten uns nichts daraus, die Ärztin bestätigte die Frage. Sunil erklärte uns dann am nächsten Tag, wieso er angerufen hatte. Scheinbar ist es nämlich so, dass es Hotelketten gibt, die in kleinen privat geführten Gästehäusern Zimmer reservieren, um die Verfügbarkeit zu minimieren, damit ihre eigenen Zimmer gebucht werden. Seine Frau und ihn machte es nämlich stutzig, dass wir vier Nächte gebucht hatten, das sei nicht üblich. Also wollten sie sich absichern und riefen im Hotel an. Mich hatten sie zuvor auch versucht anzurufen, da wir aber diese schöne Überraschung während des Abendessens hatten, bekam ich den Anruf nicht mit. Unglaublich, dass Menschen anderen Menschen so schaden wollen. Sehr schade.
Sunil holte uns mit seinem Tuktuk bei Regen im Ayurvie ab. Unsere Backpacks kamen auf die Ablage hinter der Sitzbank und unsere Daypacks nahmen auf unseren Beinen Platz. Wir freuten uns wie kleine Kinder auf die vor uns liegenden Abenteuer. Sunil war super lieb und wir kamen leicht mit ihm ins Gespräch. Wie lieb und herzlich er wirklich ist, das konnten wir im Laufe der Tage noch häufiger spüren. Im Guesthouse angekommen, wurden wir total lieb von seiner Frau Nayana in Empfang genommen. Unser Zimmer war sehr groß, sehr sauber und hatte eine schöne Terrasse mit Sitzmöglichkeiten mit Blick ins Grüne und in den Garten. Gleich bei Ankunft sahen und hörten wir Pfauen. Das zweite Zimmer war auch bewohnt. Ein spanisches Pärchen informierte sich gerade in einem Reiseführer über Sri Lanka und wir kamen direkt ins Gespräch. Diese Begegnung wird in unseren Herzen bleiben. Wieso, das verrate ich später. Nayana machte uns zur Begrüßung einen frischen Saft, jedoch war dieser aus Ananas und ich lehnte dankend ab. So frisch aus der Ayurveda-Kur mit dem Wissen, dass Ananas für uns beide nicht gesund ist, musste ich das einfach machen. Natürlich erklärte ich wieso und sie hatte vollstes Verständnis. Thomas trank vom Ananassaft, Pusteln hatte er ja sowieso schon *lach* und mir machte Nayana einen Papaja-Juice. So lieb!
Auch die beiden Kinder lernten wir im Laufe des Nachmittags kennen: Savi und Sasa. Bezaubernd! Jeden Abend spielten wir gemeinsam UNO oder SkipBo, denn das haben wir den beiden am dritten Abend beigebracht. Nayana bot uns an, am Abend für uns zu kochen und dies nahmen wir dankend an. Denn in der näheren Umgebung gab es keine Restaurants, die offen hatten. Nach 15 Minuten Fußweg hätten wir zwei Restaurants zur Auswahl gehabt, da aber Pauline und Aitor (das spanische Pärchen) dort schlechte Erfahrungen gemacht hatten, wollten wir lieber bei unseren Gastgebern zu Abend essen. Nayana kochte soooooo lecker, typisch singhalesisch und extra vegetarisch für uns. So aßen wir jeden Abend dann bei ihnen, was nicht nur lecker war, denn in der Zeit setzten sie sich zu uns und wir redeten ganz viel und lernten uns gegenseitig kennen. Das ist das Schöne, wenn man in kleinen Gästehäusern unterkommt! Nicht zu verachten sind die Preise! Info kommt weiter unten. Die Familie ist so herzlich und zuvorkommend. Da die Schulen noch nicht geöffnet hatten, hatten die beiden Kinder (Savi ist schon 18, Sasa 10 Jahre alt) online Unterricht. Sunil erklärte uns, dass dies Geld koste, es ihnen aber sehr wichtig sei, dass die Kinder weiterhin etwas lernen. Er fügte hinzu, dass sie zurzeit nur für Essen und für den Unterricht der Kinder arbeiten. Wirklich krass! Denn Unterstützung von der Regierung gibt es nicht. Sunil hatte früher eine Tomatenfarm, jedoch lohnte sich der Ertrag nicht mehr, weshalb er nun nur noch für den eigenen Bedarf anbaut.
Wir fragten Sunil, welche Ausflüge er uns empfehlen würde. Klar war für uns, wir wollen den Sonnenaufgang auf dem Pidurangala Rock erleben. Da dieser nicht weit vom Guesthouse entfernt ist, fragten wir Sunil, ob er uns am Morgen hinfahren würde. Er sagte sofort zu. Die anderen Ausflüge planten wir von Tag zu Tag, seine Vorschläge setzten wir aber auch alle um.
Der nächste Tag begann früh morgens, nämlich um 4:45 Uhr, da wir mit Sunil um 5:00 Uhr zum Startpunkt unserer Sonnenaufgangswanderung fuhren. Am Fuße des Pidurangala Rocks befindet sich ein kleines Kloster. Man bezahlt 150 LKR Gebühr p.P., um den Berg besteigen zu dürfen. Im Gegensatz zum Sigiriya Rock ist das ein Bruchteil, denn da bezahlt man 25 US$, um hinauf zu dürfen. Dort befindet sich zwar auch eine alte Festung, aber dennoch ist dies sehr viel Geld. Zumal der Sigiriya Rock so schön ist anzuschauen, und vom Pidurangala hat man einen tollen Ausblick auf ihn.
Es war noch stockfinster, als wir begannen, die ungleichen und rutschigen Tritte auf den Berg zu nehmen. Sunil begleitete uns die ersten Meter, da wir ansonsten vielleicht die falsche Abzweigung genommen hätten. Wir waren auch nicht die einzigen Touris, die diese Idee hatten. In etwa acht andere Menschen machten sich ebenfalls auf den Weg. Der Aufstieg dauerte etwa 30 Minuten. Was sich erstmal nicht lange anhört, aber da es dunkel war und wirklich die ganze Zeit über Stufen hinaufging, schon abenteuerlich und auch anstrengend. Vor allem wenn man bedenkt, wie wenig wir uns die vergangenen zwei Wochen bewegt hatten. *grins* Glücklicherweise hatte Sunil eine Taschenlampe für uns und auch die Taschenlampe am Handy war sehr nützlich. Bevor wir den Gipfel erreicht hatten, kamen uns vier junge Leute entgegen, die nach dem richtigen Weg suchten. Wir waren uns sicher, auf dem richtigen Weg zu sein, also gingen wir vorne weg. Die Hinweisschilder waren wirklich sehr versteckt, man musste also ganz genau schauen, oder aber man hatte vorher schon gelesen, dass die letzten Meter zum Kraxeln sind! ; ) Also hieß es: Ärmel hochkrempeln und über die Felsen nach oben klettern. Und siehe da: ein herrlicher Ausblick auf den Sigiriya Rock und die umliegenden Wälder von einem großen Plateau aus!
Sigiriya Rock
Wer unseren Blog bisher aufmerksam gelesen hat, der weiß, dass wir wahrlich keine Glückspilze sind, wenn es um das Thema Sonnenaufgang geht. Dies sollte sich auch an diesem Morgen bestätigen: WOLKEN – REGENwolken!!! versperrten die Sicht auf die aufgehende Sonne. Kurz hielten wir den Atem an, weil wir ein paar orangefarbene Streifen am Himmel erblickten, die jedoch ganz schnell wieder verschwunden waren. Aber was sollen wir sagen? Dass wir enttäuscht waren, weil man doch schon so viele schöne Bilder von magischen Sonnenaufgängen auf dem Pidurangala gesehen hatte? NEIN! Vielmehr ließen wir uns auf die magische Atmosphäre ein. Ganz still und leise ließen wir den Blick über die grünen Baumwipfel schweifen, konnten sehen, wie sich der Nebel aufgrund der Feuchtigkeit über den Bäumen in Richtung des Himmels bewegte. Wir beobachteten die Wolken, wie sie schnell über uns hinwegzogen und waren einfach glücklich, an diesem Morgen gemeinsam solch einen schönen Ausblick genießen zu dürfen. Sonnenaufgang kann ja jeder! *grins* Aber mit Nebel und Mystik eben nicht! 😉
Man darf nicht vergessen: November = Regenzeit! So wurden wir auch ein bisschen nass von oben, weil es ein wenig nieselte, als wir uns auf den Rückweg machten. Witzigerweise sahen wir nun erstmal, wie der Weg nach oben eigentlich ausgesehen hatte! An manchen Stellen gar nicht so ungefährlich – gut, dass wir das vorher nicht gesehen hatten.
Sigiriya Rock im Hintergrund liegender Buddha Knubels am Baum
Unten angekommen, wartete Sunil schon auf uns und wir traten den Heimweg an. Nayana hatte uns schon ein leckeres Frühstück gezaubert. Da wir total im Sightseeing-Modus waren, wollten wir keine Zeit verlieren und fuhren um 10:30 Uhr mit dem Bus nach Dambulla. Von Pauline und Aitor wussten wir, dass das Busfahren kein Problem sei. So war es auch! Zwischen all den Einheimischen fühlten wir uns im Bus sehr wohl – alle trugen eine Maske, manchmal auch zwei übereinander. Die Fahrt dauerte 40 Minuten und kostete umgerechnet 0,87€ für uns beide! Unschlagbarer Preis! Vom Busbahnhof nahmen wir ein Tuktuk zum Eingang der Dambulla Caves, dem Höhlentempel. Zum Glück hätte Tom zuvor gelesen, dass man schon unten, bevor man die vielen Treppen emporsteigt, den Eintritt zum Höhlentempel zahlen muss. Ansonsten ist man die vielen Stufen bei der Hitze umsonst hochgelaufen, denn ohne Ticket kommt man oben nicht in den Höhlentempel hinein. Wir hatten richtig Glück, denn nach uns schloss der Ticket-mann den Schalter und machte eine Pause. Da sind bestimmt einige am Tickethäuschen vorbeigelaufen, weil er eine Siesta machte. Auf dem Weg nach oben trafen wir auf ein paar Äffchen, die sich aber nicht an uns störten. Immer wieder hielten wir an und genossen den Blick auf die Stadt und die grüne Umgebung unter uns. Traumhaft schön!
Vor dem Betreten des Tempels mussten wir unsere Schuhe ausziehen, sie wurden gegen einen kleinen Obolus bewacht. Die fünf verschiedenen Höhlen beeindruckten uns schwer. Sie stammen aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. Die Decken und Wände sind verziert mit wunderschönen Malereien, die Geschichte des Buddha kann man sehen und viele Buddha Statuen haben ihren Platz gefunden. Hier herrschte für uns eine sehr besondere Atmosphäre und wir genossen die Zeit sehr! Die Malereien sind direkt auf die Felsen gemalt worden und trotz der Unebenheiten sind die Kunstwerke grandios.
Im Anschluss liefen wir auf der anderen Seite des Berges in die Stadt hinunter und konnten so noch einen Blick auf die große goldene Buddha Statue erhaschen, die den Eingang zum Tempel ziert. Aber Achtung: Auf dieser Seite gibt es KEIN Tickethäuschen, und der Weg nach oben ist sicherlich anstrengend! ; )
Busbahnhof Sigiriya
Mit dem Tuktuk fuhren wir wieder zum Busbahnhof, fragten uns durch, wann der Bus zurück nach Sigiriya fuhr. Da wir noch etwas Zeit hatten, suchten wir eine Toilette auf (es gibt fast ausschließlich Stehtoiletten), kauften ein paar Kekse und tranken eine Kokosnuss. Im Bus saßen wir noch über eine halbe Stunde, denn mit den Abfahrtszeiten nehmen es die Singhalesen nicht so genau. Es kann aber auch an der Kommunikation gescheitert sein, denn nicht jeder spricht und versteht Englisch gut…geschweige denn wir Singhalesisch!
Als wir dann endlich wieder zurück waren – geschwitzt, hundemüde und hungrig – duschten wir und ruhten uns einen Moment aus. Thomas machte noch Yoga, während ich Recherche für die nächsten Tage betrieb. Am Abend sprachen wir mit Sunil über die nächsten Tage. Er bot uns an, mit uns nach Pollonaruwa zu fahren, in die ehemalige Königsstadt. Dort sind alte Tempel- und Gebäuderuinen über mehrere Hektar zu finden. Sehr gut erhalten und sehenswert. Aufgrund der Größe macht es Sinn, mit einem Tuktuk von a nach b zu fahren, zu Fuß braucht man mindestens zwei Tage, mit dem Fahrrad auch machbar, aber bei Regen ist man direkt durchnässt.
So fuhren wir mit Sunil am nächsten Morgen um 8:00 Uhr los, die Fahrt dauerte 1 ½ h. Da sich Sunil dort sehr gut auskennt, fuhr er uns zuerst zum Ticketschalter, denn trotz des großen Geländes kann es sein, dass man immer mal nach dem Ticket gefragt wird. Wir mussten es auch tatsächlich zwei Mal vorzeigen. Der Eintritt ist nicht günstig: 44€ für uns beide, inklusive des Museums. Dies besuchten wir auch, was wirklich sehr interessant war. Leider durften wir keine Bilder im Inneren des Museums machen. Dort bekamen wir einen sehr guten Überblick über die Größe des Areals und auch, wie es früher ausgesehen haben musste. Zudem waren viele Ausgrabungen ausgestellt. Anschließend fuhr Sunil mit uns zu den einzelnen interessanten Stätten. Wir waren wirklich beeindruckt und es war sehr faszinierend, zwischen den alten Mauern umherzulaufen und sich vorzustellen, wie die Menschen dort früher lebten. Hier ein paar Eindrücke.
Nach knapp vier Stunden waren wir völlig k.o. und traten den Rückweg an. Es regnete zwischendurch ein bisschen, was aber nicht schlimm war. Da wir großen Hunger hatten und ich deswegen auch nicht mehr so gute Laune und niedrigen Blutzucker, hielten wir auf dem Rückweg in einem Restaurant und aßen leckeres Curry. Ein Highlight war für uns, als wir am Straßenrand einen wilden Elefanten sahen. Obwohl wir in Afrika schon viele Elefanten gesehen hatte, war es sehr besonders, einen asiatischen Elefanten zu sehen, zumal wir auch nicht damit gerechnet hatten. Zehn Minuten später sah Sunil Menschen, die in die Ferne schauten, da hielte er an und wir konnte noch einen Elefanten im Schilf entdecken. Richtig schön und unverhofft. Wir bezahlten Sunil für die Fahrt und seine Zeit mit uns 5000 LKR = 20€. Super Preis! Auch dieser Tag endete mit vielen tollen Eindrücken, leckerem Essen und schönen SkipBo-Spielrunden.
Dies sind die Bäckereien auf Sri Lanka
Den letzten Tag in Sigiriya verbrachten wir in Anuradhapura. Dort steht ein Bodhi-Baum, der als Nationalheiligtum verehrt wird. Der Baum wurde vor über 2000 Jahren von Indien nach Sri Lanka gebracht und soll ein Ableger des Baumes sein, unter dem der Buddha erleuchtet wurde. Außerdem befindet sich dort auch die größte Stupa der Welt. Sie ist ein architektonisches Meisterwerk und gehört mit einer Höhe von knapp 100 Metern zu den höchsten monumentalen Bauwerken weltweit. Wir fuhren wieder mit dem Bus, dieses Mal erwischten wir aber einen Expressbus, der ein bisschen teurer und klimatisiert war. Vom Busbahnhof aus nahmen wir wieder ein Tuktuk zur Tempelanlage. Dort angekommen, zog ich mir meinen Sarong um die Hüften und los ging die Entdeckertour. Hier ist der Eintritt kostenlos, lediglich die Schuhe müssen wieder ausgezogen werden. ; ) Ganz viele Buddhisten in weiß gekleidet und mit Opfergaben in den Händen waren auf dem Gelände. Sie legten die Opfergaben vor den Buddha Statuen nieder, beteten und umrundeten den Bodhi-Tree. Wir finden es immer sehr magisch, in diese Energie einzutauchen und diese besondere Atmosphäre am eigenen Körper spüren zu können. Irgendwie entspannt das System, man kommt zur Ruhe und fühlt sich ganz wohlig. Unbeschreiblich. Trotz der vielen Menschen kam nicht ein Gefühl von Stress auf, weil sich alle sehr achtsam bewegten.
Die große goldene Stupa konnten wir von Weitem schon erblicken, jedoch wollten wir sie auch aus der Nähe sehen. So machten wir uns auf den Weg dorthin, nachdem wir uns auf dem Tempelgelände umgeschaut hatten. Ein Nieselregen setzte ein, aber das machte uns nichts aus. Wir machten auf dem Gelände der Stupa eine witzige Entdeckung: Waschanlage für die Füße. Wenn man sich auf das Blech stellt, spritzt aus kleinen Löchern Wasser, um so die Füße von Sand und Schmutz zu befreien. Sehr nützlich! Leider fing es dann ganz stark an zu regnen und wir suchten uns mit ganz vielen anderen einen Unterstand. Wir wurden fündig und ließen uns zwischen all den Gläubigen auf dem Boden nieder, lehnten uns an eine Gebäudewand und warteten, bis der Regen nachließ. ALLE waren sooooo ruhig und entspannt. Viele unterhielten sich, andere beteten, wieder andere schauten einfach in der Gegend umher; keiner war irgendwie genervt oder gereizt. Diese positiven Energien gingen auf uns über. So vergingen 40 Minuten wie im Flug, bevor wir einmal die Stupa umrundeten. Auch ein sehr besonderer und sehenswerter Ort!
Auf dem Rückweg zu dem Eingang zündeten wir noch zwei Öllampen an, eine für Toms verstorbenen Papa und eine für die verstorbene Mama von Toms Schwager.
Gegen 16:30 Uhr waren wir wieder in Sigirya. Die Rückfahrt verzögerte sich, da wir ewig auf einen Bus warten mussten. Um 17:00 Uhr hatte Thomas mit Sunil und Sasa einen Frisörtermin! Die drei Männer kamen gegen 18:00 Uhr top gestylt zurück. Thomas bezahlte für alle drei Haarschnitte umgerechnet 4,39 €!! Ja, du liest richtig, da ist kein Fehler beim Komma! Und da der Frisör nicht rausgeben konnte, bekommen Sunil und Sasa den nächsten Haarschnitt auch noch kostenlos. Verrückt! Ich fragte Thomas bestimmt 10x, ob sich der Frisör nicht vertan hätte. Konnte es gar nicht glauben, wie günstig ein Haarschnitt ist!
Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, spielten wir wieder gemeinsam SkipBo. Da den Kids das Kartenspiel so viel Freude bereitete, schenkten wir ihnen unsere Karten. Sie freuten sich sooooooo doll!! Da uns die Familie so ans Herz gewachsen war, besorgten wir noch Nescafé, den Sunil und Nayana so gerne trinken. Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie sehr sich die beiden darüber gefreut haben. Uns ging das Herz auf. Mit so viel Liebe und Fürsorge bereiteten sie uns vier tolle Tage, die sich wirklich nach Familie anfühlten.
So war auch der Abschied am nächsten Tag gar nicht so einfach. Wir schossen noch Erinnerungsfotos und die Kids fuhren nochmal ins Dorf, um uns ein Geschenk zu besorgen: eine Schildkröte aus Stein (ein Aschenbecher) sowie ein buntes Armband. Wir wussten gar nicht, was wir sagen sollten, wir fanden die Geste einfach so schön. Nachdem wir uns alle umarmt hatten, flossen bei Nayana die Tränen. Ich musste fast mitweinen. Es sind tatsächlich die Begegnungen mit den Menschen, die das Reisen so besonders machen. Sunil brachte uns noch in das Stadtzentrum, da dort ein direkter Bus nach Kandy abfuhr. Hierfür wollte er kein Geld haben, das machte er, weil er uns so gern mochte. Diese kleinen Abschiede zeigen immer wieder, wie wichtig es ist, mit einem offenen Herzen und Respekt durch die Welt zu gehen. Wir hatten wunderschöne Tage in und um Sigiriya und würden Sigiriya immer wieder als Ausgangspunkt nehmen, um die Gegend zu erkunden. Die Fahrten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten sind super zu meistern und man muss nicht ständig seine Koffer neu packen.
- Ort: Sigiriya
- Aufenthalt: 4 Nächte
- Name des Gästehauses: Shady Mango Villa – absolut zu empfehlen!
- Übernachtungskosten: 55€ inklusive Frühstück
- 4x Abendessen für uns beide: 18€
Unter folgendem Link könnt ihr unsere Reiseroute sehen und die Sehenswürdigkeiten, die wir uns angeschaut haben. https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1ynB0kovDsLAS70B3-zPYMm_1MOV-BRO_&usp=sharing
Nun sagen wir: Habt einen guten Rutsch ins neue Jahr!! Die Berichte über den Rest unserer Reise folgen! : )