Was wir in den letzten Tagen gelernt haben: Alles hat einen Grund und kommt zur richtigen Zeit, auch wenn man nicht sofort weiß, wieso!
Aber nun mal ganz von vorne!
Unser Flug nach Johannesburg lief ohne Probleme, auch wenn wir der Dame bei der Gepäckaufgabe erstmal erklären mussten, dass wir NIE Übergepäck für Thomas Backpack zahlen! Sie meinte, sie müsse das als Übergepäck aufgeben, weil die Schlaufen und alles am Rucksack herumhingen. Wir verneinten, Thomas verschnürte seinen Rucksack perfekt, sodass nichts herumbaumeln konnte! Mein Rucksack steckt in einem Sack, weshalb es mit ihm nie ein Problem gab bisher.
Der Flug nach Johannesburg am 25.08. verlief ohne Probleme. War ja auch ein recht kurzes Vergnügen von 1 ½ Stunden.
Dort angekommen, holten wir unser Gepäck, liefen zum Check-In-Schalter von Kenya Airways und wollten alles schon hinter uns haben, auch wenn wir 5 Stunden Aufenthalt haben. Nachdem der Check-In-Schalter geöffnet hatte, wir alle Sachen parat hatten (Buchungsbestätigung, Pässe, Gelbfieberimpfungsnachweis, negativer PCR-Test), waren wir als Erste am Schalter. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir nicht einchecken können, wenn unsere VISA nicht da sind! Aaaaaahhh!
Hier nahm das Drama seinen Lauf. Wir hatten das Visum für uns beide vor 7 Tagen per Eileintrag gestellt, extra 150€ mehr bezahlt, dass es rechtzeitig ankam und es kam aber nicht!! Verzweifelt gingen wir weg vom Schalter und mussten uns W-Lan suchen, da dies im Flughafen irgendwie nicht funktionierte. Ich war schon völlig aufgelöst und verzweifelt, da die Frau am Schalter deutlich machte, dass wir definitiv nicht fliegen könnten, wenn wir keine Visa haben! Nachdem wir bei der Polizei am Flughafen nach Internet gefragt hatten und diese uns auf das W-Lan bei EuropeCar verwiesen hatten, deren Internet auch nicht funktionierte, landeten wir im gegenüberliegenden Intercontinental Hotel. Tom fragte, die Dame am Empfang, ob wir deren Internet benutzen dürften, ich war nämlich nicht in der Lage groß zu reden, da ich stark weinen musste. (Ich hasse es, wenn Pläne nicht funktionieren, vor allem, wenn man auch schon so viel Geld ausgegeben hatte!) Die Frau war so lieb und hielt mir erstmal Taschentücher hin und bot uns einen Sitzplatz an. Außerdem durften wir so lange das Internet benutzen, wie wir wollten. Und siehe da, wir hatten eine Mail bekommen, in der stand, dass das Visum nicht ausgestellt werden konnte, da angeblich noch Dokumente fehlten! NEIN! Wir hatten ALLE hingesendet und sogar eine Bestätigung dafür erhalten! Fest stand nun: Keine Visa = kein Flug nach Uganda!
Glücklicherweise konnten wir im Hotel übernachten, also buchten wir ein Zimmer, gingen nochmal zu Kenya Airways ins Büro am Flughafen (es war inzwischen 21:30 Uhr), um zu klären, was mit unseren Flügen passiert. Dort war eine sehr hilfsbereite Dame, die unser Ticket pausierte. Dies heißt, wenn wir wissen, wann wir die Flüge in Anspruch nehmen wollen, können wir gegen eine kleine Gebühr umbuchen! Super! Damit konnten wir leben! Achso, zwischendurch hatten wir schon den netten Herrn aus Uganda kontaktiert und ihm mitgeteilt, dass wir morgen nicht kommen werden! Dieser war mega verständnisvoll und sagte, dass wir uns melden sollen, wenn wir mehr wissen. Da fiel uns auch schon mal ein Stein vom Herzen! Mit leeren Mägen, Kopfschmerzen und hundemüde gingen wir zurück ins Hotel. Dort hatte die Küche nun leider schon geschlossen, also schliefen wir dann trotz Hunger ein, da wir so erschöpft waren.
Beim Frühstück am nächsten Morgen wurde uns dann erstmal klar, dass wir uns gar nicht so verrückt machen sollten, denn Thomas stellte richtig fest: Wir sind gesund und am Leben! Alles andere ist unwichtig! Ja, da hatte er völlig recht!! Und auch hier sagten wir uns, dass es einen Grund geben wird, warum wir noch nicht weiterreisen sollen! Dieser wurde uns dann ein paar Tage später ganz klar.
Vom Frühstück gestärkt, schmiedeten wir einen Masterplan: Wir beschlossen, noch weitere 13 Tage in Südafrika zu bleiben, zunächst noch in Johannesburg und danach in den Kruger Nationalpark, anschließend dann wie geplant nach Kenia zu fliegen und die Reise nach Uganda auf den Zeitraum nach Kenia zu verschieben. Der Reiseveranstalter aus Uganda gab dafür grünes Licht, ohne zusätzliche Kosten; lediglich die Kosten für die Permits der Gorillas müssen wir zu einem gewissen Anteil zusätzlich zahlen, da diese nicht mehr zurückgegeben werden konnten. Aber das ist definitiv besser, als alles zahlen zu müssen! Wir waren happy!
Auch Martha und Klaus halfen uns aus der Patsche und organisierten uns eine schöne gemütliche Unterkunft in Johannesburg! DANKE! Nun mussten wir nur noch die Flüge umbuchen; also los zum Schalter! Die Dame vom Abend zuvor war wieder da und lachte schon, als sie uns sah. Wir mussten aber eine Stunde warten, bis wir dran kamen! Sie tippte unsere Daten alle ein und legte uns den Flug auf den 8.9. um, so dachten wir alle! Aber leider konnte sie das nicht endgültig im System eintragen, da der Reiseveranstalter – in unserem Fall Opodo – dafür erst sein Einverständnis geben musste! Prima!! Die nächste Hürde! Der Kontakt zu Opodo stellte sich schwieriger heraus, als gedacht! (Wir haben noch immer nichts von Opodo gehört, sind aber trotzdem in Kenia!) Zum Glück war meine Mama bereit, uns dabei zu helfen, da wir ansonsten eine enorme Telefonrechnung gehabt hätten! Aber dazu mehr an anderer Stelle!
Mehr konnten wir nun nicht tun, also bedankten wir uns herzlich bei der Dame, gingen zurück ins Hotel, packten zusammen, riefen uns ein Taxi und checkten aus! Gefühlt alle im Hotel wussten über unsere Situation Bescheid und fragten auch schon beim Frühstück nach! So lieb! Als wir auscheckten wollten die Damen wissen, was unsere Pläne seien. Wir erzählten ihnen, dass wir in den Kruger fahren wollten und schwups erhielten wir Tipps, wo wir hinkönnten. So lieb! Wir waren von der uns entgegengebrachten Hilfsbereitschaft wirklich überwältigt und unglaublich dankbar dafür!! Uns sind in Südafrika ausschließlich nette Menschen begegnet! Wirklich total schön!!
Die Fahrt in den Stadtteil Sandton dauerte in etwa 30 Minuten, führte uns vorbei an Townships, viel Müll und einer endlosen Landschaft aus Häusern. Der Stadtteil Sandton ist ein sehr sauberer und sicherer, und unser Hotel auch wirklich sehr gemütlich! Von Zodwa wurden wir herzlich empfangen. Mussten erstmal einen Mittagsschlaf machen, weil wir so müde waren! Am Abend aßen wir in einem Restaurant in der Nähe lecker Pizza und Pasta, am nächsten Abend gleich nochmal! : )
Den Freitag verbrachten wir dann gaaaaaanz gemütlich in unserem Hotel! Das Wetter war total schön und warm, also legten wir uns an den Pool, machten draußen Yoga und relaxten! Und spontan entschieden wir uns, wie es weitergehen sollte!
Martha und Klaus sind wirklich die Besten!! Sie selbst sind zu der Zeit in Joburg gewesen und anschließend im Kruger unterwegs. So kam es, dass die beiden uns eine super süße Lodge empfohlen haben, die uns auch noch ein tolles Angebot gemacht hatten! Also war es gebongt! Wir buchten ab Sonntag 5 Nächte im Kruger mit Safari, aber zuvor verlängerten wir noch in Joburg um eine Nacht, weil es so gemütlich und zum Ausruhen war!
Den Mietwagen buchten wir aber schon für Samstag, um einfach ein bisschen flexibler zu sein! Diesmal reservierten wir uns einen etwas geländetauglicheren Wagen, da in meiner Erinnerung die Straßen zum Kruger Nationalpark nicht so gut gewesen sind!
Auf dem Rückweg vom Mietwagen holen am Flughafen wollten wir ein bisschen ins Zentrum fahren, um dort einen Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Hatte auch ein schönes Café im Internet gefunden, nur leider konnten wir es nicht in real finden! Gehindert wurden wir von Protestanten und gesperrten Straßen. Da wir uns null auskannten, kein Datenvolumen mehr hatten und noch immer k.o. waren und zudem an üblen Straßen vorbeifuhren, die wirklich kein gutes Gefühl in mir auslösten, landeten wir um 16 Uhr in einem Restaurant und nahmen dort ein frühes Abendessen mit Tiramisu zum Nachtisch ein! Der Abend wurde dann zum Schreiben und Videotelefonieren genutzt! : )
Der Sonntagmorgen startete mit einem frühen Frühstück, da wir spätestens um 9 Uhr in Richtung Kruger starten wollten. Die Fahrt dorthin dauerte nämlich ungefähr 6 Stunden.
Nach dem leckeren Frühstück machten wir uns auf den Weg! Die Zeit verging meeeega schnell, da die Landschaft sich wieder ständig veränderte. Generell ist es rund um Joburg landschaftlich anders als rund um Kapstadt. Es ist kahler und sandiger, da einfach wärmer und trockener. Auch hier konnten wir eine weite Landschaft genießen, die sich, je weiter nordöstlich wir kamen, in eine Berglandschaft verwandelte. Außerdem fuhren wir an Obstplantagen vorbei und an blühenden Bäumen. Einfach schön.
Als wir dann endlich das Schild „Marloth Park“ entdeckten, freuten wir uns sooooo sehr, endlich im „Busch“ angekommen zu sein! Sehr authentisch war dann auch der Weg dorthin: Sand, Steine und Potholes! Wir brauchten für 8 km 25 Minuten! Hatten aber jede Menge Spaß! (Anmerkung: Unter dem Hinweisschild „Marloth Park“ stand auch, dass man lieber geradeaus fahren solle, dies sei die empfohlene Straße. Aber irgendwie übersah ich das und dachte nicht wirklich drüber nach, erst als die Straße so schlecht war, schlich sich dieser Satz wieder in meinen Kopf – aber zu spät!)
Wir wurden gaaaanz herzlich willkommen geheißen und fühlten uns sofort wohl! Marie, die Tochter des französischen Eigentümers, zeigte uns alles und erklärte uns, dass wir während unseres Aufenthalts die einzigen Gäste seien! Auf der einen Seite total schön, weil ruhig, auf der anderen Seite mega traurig für die Angestellten.
Hier ein paar Eindrücke der Lodge und des Zimmers:
Das Programm für die nächste Tage stand schon fest:
Montag: Safari mit Robert von 6 Uhr bis 14
Dienstag: Walking Safari mit Guides vom Kruger von 6:00 Uhr bis 9:00 Uhr. Sundowner im Marloth mit JJ entlang des Crocodile Rivers von 16 bis 18:30 Uhr.
Mittwoch: Safari mit Robert wie am Montag
Donnerstag: ausruhen
Freitag: Abreise
Aufstehen war dann immer um 5:15 Uhr, außer am Dienstag, da weckte uns Robert um 5 Uhr! Deswegen waren wir nachmittags dann auch immer sehr müde und haben früh geschlafen! : )
Die Lodge liegt im Maloth Park, der direkt an den Kruger angrenzt. Jedoch liegt das Gate zum Kruger circa 25 Minuten entfernt; was aber kein Problem darstellt. Jede Menge Lodges reihen sich aneinander, was einem aber erst auffällt, wenn man mal durchläuft oder -fährt. Jetzt wunderst du dich vielleicht, wie wir einfach so herumlaufen können, wenn es mitten im Busch ist!? So ganz war das nicht der Fall, es gibt dort zwar Impalas, Kudus, Baboons, Mungos, Giraffen und auch vier Leoparden, aber die sind tagsüber nicht aktiv und freiwillig zeigen sie sich sowieso nicht, außerdem war es noch hell, als wir einen kleinen Spaziergang gemacht haben.
Unser erstes Abendessen brachte uns schon zum Strahlen und dazu, dass wir uns sicher sein konnten, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert! Und so sind wir der Meinung, dass wir einfach noch nicht aus Südafrika abreisen sollten, da wir unbedingt noch den Kruger erleben sollten! In Safari Lodges ist es üblich, das Abendessen am Lagerfeuer einzunehmen, was aber nicht heißt, dass man auf dem Boden sitzen muss. Ganz im Gegenteil, man sitzt an Tischen rund um das Feuer. Da wir die einzigen Gäste waren, hatten wir ein private Candlelight-Lagerfeuer-Sternenhimmel Diner und das an jedem Abend! Ein Traum! Ergänzt wurde die tolle Atmosphäre von einem unschlagbar leckeren vegetarischen Essen, einem vier-Gänge-Menü! Zuvor machte die Köchin sich schon Gedanken, was sie denn alles kochen könne, da es in Afrika üblich ist, viel Fleisch zu verzehren! Sie hat uns so ein abwechslungsreiches und leckeres Essen gezaubert! Mmmmmmmhhhh!
Thomas war vor seiner ersten Safarifahrt ein bisschen aufgeregt, da er ja gar nicht wusste, wie der Tag so aussehen würde. Aber nicht nur er, sondern auch ich, waren überrascht, dass der Safaritag so lange dauern würde. Dies hat man aber auf der Fahrt nicht gespürt, die Zeit verflog wirklich außerordentlich schnell, da wir soooooo viel zu schauen und zu entdecken hatten! Ich hatte ihm erzählt, dass es ruckelig werden würde. Aber so war es gar nicht wirklich, denn die Straßen im Kruger sind sehr gut ausgebaut. Nicht alle sind asphaltiert, aber dennoch sehr gut befahrbar. Man kann auch ohne einen Guide mit seinem eigenen Auto durch den Kruger fahren. Macht mit Sicherheit auch viel Spaß, aber wir fanden es toll, dass Robert dabei war, weil er uns einfach so viel erzählte.
Nach dem Aufstehen hatten wir immer die Möglichkeit, Kaffee oder Tee zu trinken und Muffins oder Obst zu essen. Für mich war das zu früh, aber Tom kann einfach immer essen!
Bepackt mit Mütze/Stirnband, Schal, Zwiebellock und Kamera ging es dann auf den Safari-Jeep! Robert hatte uns dicke Decken bereitgelegt, um uns darin einzumummeln was auch tatsächlich nötig war, denn der Fahrtwind war ganz schön kalt! Gegen sechs Uhr konnten wir die Sonne am Horizont sehen und fuhren dem neuen aufregenden Tag entgegen! Soooo toll! An unserem ersten Safaritag wurden wir wirklich verwöhnt! Robert hat Augen wie ein Luchs und so entging ihm kein einziges Tier, ob an Land, im Wasser oder in der Luft, er sah sie alle!! Wir hatten so großes Glück, gleich am ersten Tag alle Big 5 zu sehen! WOW!!! Dies sind Elefant, Löwe, Büffel, Leopard, Nashorn! Elefanten sowie Büffel haben wir ganz viele gesehen, auch kleine Babys! *hach* Ich liebe diese sanftmütigen Riesen, auch wenn sie alle Bäume ummähen, wenn Trockenzeit ist, da sie ansonsten nichts zum Fressen finden. Aber auch Büffel sind mega eindrucksvoll!! Denen will man auch nicht gegenüberstehen, ohne ein Auto dazwischen! Babybüffel konnten wir auch beobachten! Einfach niedlich! Einen Leoparden erspähten wir auf einem Baum, aber relativ weit entfernt. Dieser hielt gerade Ausschau nach seinem Frühstück, einem Impala wahrscheinlich. Impalas sind tatsächlich hinter jedem Busch zu finden! Okay, ein bisschen übertrieben! Diese süßen kleinen Gazellen sind aber immer schön anzuschauen. Sie strahlen so eine Ruhe und Wärme aus mit ihren tollen Augen und ihrem schönen Fell! Ich mag sie so gerne. Sie erinnern mich an Rehe.
Ein Nashorn konnten wir auch weit entfernt im Busch entdecken! Das Fernglas von Robert machte es dann deutlich zu erkennen. Ein Highlight, auch wenn sie nicht zu den Big 5 gehören, waren für uns drei Geparden. Besser gesagt eine Gepardin mit zwei Jungen, die aber schon circa ein Jahr alt waren. Sie gab ihnen gerade Unterricht und übte das Jagen mit ihnen. Total spannend zu beobachten! Löwen sahen wir in der Nähe des Flusses, ein bisschen versteckt und vollgefressen auf dem Rücken liegend. Auch hier waren Fernglas und Kamerazoom goldwert! Selbst wenn manche Tiere weit entfernt waren, war es ein unglaublich tolles und atemberaubendes Gefühl, sie alle in freier Wildbahn beobachten zu können! Egal, wie oft man die unterschiedlichen Tiere sieht, es ist jedes Mal etwas Besonderes!! Wirklich! Selbstverständlich entdeckten wir auch ganz viele Gnus.
Zwischen den Bäumen konnten wir auch Giraffen erspähen, die teilweise über die Bäume ragten. Übrigens sieht jede Giraffe wirklich anders aus! Das genaue Hinschauen lohnt sich dabei sehr. Und natürlich haben wir auch Warzenschweine gesehen, die sind einfach goldig. Da sie keinen richtigen Hals haben, müssen sie sich zum Fressen und Trinken immer auf ihre Vorderbeine knien! Robert weiß so viel über die Tiere, er versorgte uns immer mit ganz viel Hintergrundwissen, zeigte uns unterschiedliche Spuren im Sand und versuchte, uns alle Wünsche zu erfüllen. Auf dem Plan standen noch Zebras und Hyänen. Ja, ich mag Hyänen sehr gerne. Sie sind Hunden sehr ähnlich, verhalten sich in ihrem Rudel sehr sozial. Zebras entdeckten wir kurz vor Ende unserer Tour! Sooooo happy war ich. Sogar ein kleines Fohlen war dabei, vielleicht drei Monate alt. Zuckersüß!!
Bushbock Pumbas 🙂
Im Wasserloch hatten es sich die Nilpferde gemütlich gemacht. Sie verbringen fast den ganzen Tag im kühlen Nass, da sie sonst Probleme mit ihrer Haut bekommen. Aber wir konnten auch ein paar am Ufer entdecken. Dort erspähten wir auch Krokodile. Sogar ein über 2m langes Exemplar konnten wir fotografieren. Manchmal muss man ganz genau schauen, da Krokodile oft wie Holz aussehen. Und Hippos wie Felsen im Wasser. Bis sie sich dann mal bewegen, kann schon einige Zeit vergehen.
Auch in der Luft entdeckten wir so einiges: Adler, Geier und viele verschiedene, teilweise auch sehr farbenfrohe Vögel. Zauberhaft. Natürlich sind auch Schmetterlinge durch die Luft geflattert. ; )
Goliath Bastard – der größte fliegende Vogel SA
Nach unserer ersten langen Safaritour waren wir total erledigt, sodass wir uns erstmal hinlegten. Um halb acht gab es dann wieder mega leckeres Abendessen, wieder ganz gemütlich am Feuer mit einem wunderschönen Sternenhimmel! Jeden Abend durften wir das leckere Essen unter freiem Himmel genießen, das war jedes Mal so schön.
Am Dienstagmorgen mussten wir etwas früher aufstehen, weil Robert uns zum Gate fuhr und wir dort weitere Personen trafen, die mit uns die Walking Safari machten. Darauf freute ich mich schon besonders, weil es einfach total toll ist, per Fuß durch den Busch zu laufen. Neben den zwei Rangern und uns war noch ein Ehepaar dabei. Zunächst fuhren wir circa 20 Minuten durch den Kruger, bis es heller wurde. Dabei konnten wir zwei Rhinos entdecken, die gemütlich durch den Busch wanderten. Am Parkpunkt angekommen, schnappten sich die Ranger ihre Gewehre und los ging es. Wir waren wirklich mitten im Busch! Ganz viele Spuren waren zu sehen: Löwen, Elefanten, Gazellen, Leoparden! Zwischenzeitlich hab ich mal ganz kurz darüber nachgedacht, was passiert, wenn uns wirklich ein Löwe gegenübersteht. Aber diesen Gedanken schob ich ganz schnell zur Seite. Es würde schon alles gut gehen. Nachdem wir durch ausgetrocknete Flussbetten gelaufen waren, einiges über die verschiedenen Bäume und Nahrungsvorlieben einiger Tiere gelernt hatten, kamen wir zu einer Lichtung, die wir überqueren wollten. Wir liefen übrigens wie im Entenschritt: die Ranger vorne, dann das Ehepaar, dann ich, Tom zuletzt. Auf einmal war der erste Ranger ganz aufgeregt und sagte: „GO BACK!“ Und das immer wieder, wir sollten uns hinter den Büschen verstecken und uns ganz ruhig verhalten. Wieso, das haben Tom und ich nicht verstanden. Ich habe nur gesehen, dass die Frau ganz doll zitterte. Da dachte ich mir noch so: „Naja, wenn es ein wildes Tier ist, wissen die ja wohl, was zu tun ist, da muss man doch nicht zittern!?“ Nach ein paar Minuten fragte ich vorsichtig, was denn los sei und mir wurde erklärt: RHINO-Wilderer!!! OH MY GOD! Da wurde uns erstmal bewusst, dass es wirklich nicht so lustig ist! Der Ranger erklärte, er habe circa 150m vor sich einen Proacher gesehen, der ihn angeschaut hatte, aber gleich in die andere Richtung gerannt sei, insgesamt waren es zwei. Als nächstes wurde versucht, die Parkverwaltung zu informieren, die haben dann das Militär angerufen. Ungefähr eine Stunde hielten wir uns an dem Ort auf, da wir warten mussten, bis das Militär kommt, da sie die Spur aufnehmen mussten. Zwischenzeitlich aßen wir etwas, um die Nerven zu beruhigen. Für Wilderer gibt es oftmals kein Entkommen, wenn diese das Feuer eröffnen, wird auf sie geschossen! Das Militär kam dann mit 5 Soldaten und einem Suchhund, der die Spur sofort aufnahm. Wir durften uns dann zu unserem Wagen begeben. Da hörten wir auch schon den Helikopter, der von oben nach den Wilderern suchte und wahrscheinlich auch noch weitere Suchhunde gebracht hatte. Einfach krass!! Ich hatte dann wirklich keine große Lust mehr, durch den Busch zu stapfen! Wir mussten auch eng zusammenbleiben, dass wir als „gute“ Gruppe erkannt wurden, als Sicherheit mussten die Ranger ihre Mützen, denn dann sieht man von oben eine rote Kappe, die als Merkmal für Ranger dient. So was von aufregend. Aber der Schreck kam dann erst so richtig, als wir wieder im Auto saßen und sich das Erlebte ein bisschen gesetzt hatte. Wir erfahren leider nicht, ob die Wilderer gefasst worden waren, aber Robert ging stark davon aus. Leider sind in den letzten 36 Monaten im Kruger-Park 22 Rhinos getötet worden. Eine so traurige Zahl! Sogar unter Rangern gibt es korrupte, die als Maulwurf dienen. Manchmal wissen sie dann selbst nicht, wem sie trauen können und wem nicht. Wirklich traurig!
Nach der ganzen Aufregung!
Uns wurde angeboten, an einem anderen Tag die Safari nochmals zu wiederholen, weil sie ja nicht so stattfinden konnte, wie geplant. Aber wir entschieden uns dagegen, stattdessen verbrachten wir nochmals einen halben Tag auf Safari mit Robert. Diesmal starteten wir nach einem Brunch, konnten also mal ausschlafen! ; ) Soooo schön war es, da wir wieder ganz tolle Tiere gesehen haben: Löwen, die am Fressen waren, Hyänen – endlich, ganz viele Giraffen. Aber die Bilder sprechen für sich!
Noch ein kurzer Sprung zurück zum Dienstag. Nach dem aufregenden Morgen haben wir erst nochmal gut in der Lodge gefrühstückt und uns anschließend an den Pool in die Sonne gelegt. Ich war sogar schwimmen. Ein sehr entspannender Ausgleich zum Morgen. Am Nachmittag stand dann noch der Sunset Drive mit JJ (Jean Jaques – typisch französischer Name) an. So lernten wir auch den Eigentümer der Lodge kennen und unterhielten uns sehr gut mit ihm. Er war Lehrer, brach vor 7 Jahren seine Zelte ab und zog mit seiner Familie nach Südafrika, um die Lodge zu führen. Und dies liebt er! Nachdem wir ein wenig durch den Marloth Park gefahren waren und dabei ganz viele Kudus, Warzenschweine, Impalas und sogar eine Giraffe gesehen hatte, hielten wir an einem ganz tollen Ausblickspunkt auf den Crocodile River. Dieser grenzt den Marloth Park vom Kruger Park. Wir schauten also direkt auf den Kruger und konnten Vögel, Krokodile und in der Ferne Elefanten beobachten. Und bei einem Bier und leckeren Nüssen den Sonnenuntergang genießen. Dieses Licht war einfach ein Traum.
Über die Tage hatten wir die Entscheidung getroffen, noch für drei Tage zur Panorama Route zu fahren. Dort bin ich schon gewesen und da wir wirklich nicht weit entfernt waren (knapp 2 Stunden), wollte ich Tom diese wunderschöne Gegend im Norden Südafrikas auch noch zeigen. Nach Sabie fuhren wir dann am Freitag, nachdem wir uns von den lieben Ladys verabschiedet hatten.
Wir hatten eine so unfassbar schöne Zeit im Kruger Park und in der Royal Kruger Lodge. Die Ladys, die für uns das Essen machten und alles andere in Schuss hielten, waren so hilfsbereit und freundlich; Robert, der mit uns auf Safari war, liebt und lebt seine Leidenschaft. Es gibt kein Tier, das er nicht gesehen hat und nichts, was er nicht wusste. Die Tiere raubten uns den Atem, wir trugen ein Dauergrinsen im Gesicht und schossen mega viele Fotos. Aber auch ganz bewusst legten wir oft die Kameras aus den Händen, um die Momente zu genießen!! Das waren nämlich die Momente, in denen wir spürten, genau JETZT am richtigen Ort zu sein und dass uns das Universum hierhergeleitet hat. Wirklich traumhaft! Ganz viel Dankbarkeit breitete sich über die Tage in uns aus und wir wollten in keiner Sekunde irgendwo anders sein. Alles war gut, so wie es war.
DANKE Universum!!