Hermanus – Ein Traum wird wahr

Katharina Reise, Yogis on Tour

Am Freitagmorgen frühstückten wir noch einmal in unserer ersten schönen Unterkunft, bevor wir uns auf den Weg nach Hermanus machten. Unser Frühstück wurde immer total schön unten im Wohn-/Ess-/Eingangsbereich als Buffet für uns hergerichtet. An diesem Morgen sollte es etwas anders sein, denn irgendein Fotoshooting fand im Hotel statt. So wurde eine Alternative für uns gesucht, dass wir ungestört frühstücken konnten. Was sollen wir sagen, hatten nichts dagegen einzuwenden:

Wir durften nämlich auf dem Balkon eines anderen Zimmers frühstücken und dieses war genauso toll eingerichtet wie unseres. Einfach schön, wenn man auch noch Einblicke in andere Zimmer erhält, sofern diese anders eingerichtet sind.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns also auf den Weg entlang der GARDEN ROUTE nach HERMANUS! Der Sonnenschein begleitet uns bis zu unserem Ziel. Wir fuhren durch wunderschöne Landschaften, meist mit dem Blick zum Meer gerichtet. Oft hielten wir an, um einfach mal zu schauen und den Ausblick zu genießen! Martha und Klaus gaben uns den Tipp, nicht die schnellste Route zu fahren, sondern wirklich an der Küste entlang. Und das war wirklich toll! Wir hofften, schon auf dem Weg ein paar Wale sichten zu können, denn dafür ist die Küstengegend um Hermanus herum bekannt, aber es sollte noch nicht so sein.

Die Fahrt dauerte in etwa 3 Stunden, da wir aber ja immer mal wieder anhielten, waren wir gegen 16 Uhr in Hermanus angekommen. Zuvor stärkten wir uns erst noch in dem tollsten Café, das wir bisher gesehen haben!! Wir mussten 15 Minuten warten, bis ein Tisch frei geworden war, aber das Warten hatte sich definitiv gelohnt. Thomas ging schon mal auf die Toilette und als er herauskam, meinte er: „Du und auch meine Schwestern würden hier nicht mehr so schnell weggehen, das ist ein Traum jeder Frau!“ Bis dahin wusste ich ja noch nicht, was er damit meinte, aber als wir kurze Zeit später gemeinsam zu unserem Tisch gingen, wusste ich sofort, was er meinte. Das Café befindet sich in einem ehemaligen Hubschrauber-Hangar, was die Atmosphäre schon mal besonders macht. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Stühle und Tische verteilt sind, die Deko einfach einzigartig ist und die Kuchen grandios aussehen. Vor lauter Staunen und Gucken haben wir vergessen, davon Bilder zu machen! *lach* Aber ein paar Eindrücke gibt es dennoch. Aber der Oberknaller war tatsächlich unser Mittagessen!! Sooooo lecker, eine wahrliche Geschmacksexplosion in unseren Mündern! WAHNSINN!!

Gestärkt und voller Vorfreude fuhren wir weiter. Wie schon erwähnt, ist das Fahren auch wirklich immer total schön. Thomas und ich hatten noch nicht ein Mal das Radio laufen, das wir damit beschäftigt sind, die Aussicht zu genießen und über das Erlebte zu sprechen – oder auch einfach mal zu schweigen. Thomas würde jetzt sagen: „Das ist mit Kathi eigentlich selten der Fall, aber möglich!“

In unserem neuen Zuhause für drei Nächte wurden wir wieder super herzlich empfangen, haben gleich etwas zu trinken angeboten bekommen und uns wohl gefühlt. Was wir noch gar nicht erwähnt haben: Man bekommt IMMER Handdesinfektion zur Verfügung gestellt, wenn man in ein Restaurant geht, einen Shop betritt, einen Lebensmittelladen oder Sonstiges! Es stehen sogar Menschen am Eingang, die einem die Hände einsprühen! Und in jedem Restaurant findet man auf den Tischen Sanitizer! Wirklich toll! Beim Einchecken in eine Unterkunft und auch beim Betreten eines Restaurants wird die Temperatur gemessen. Also standardmäßig höher als in Deutschland!

Aber zurück zu unserem Hotel. Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, wurden wir zu unserem Zimmer geführt! Mein Herz machte einen großen Hüpfer als ich sah, welchen Ausblick wir vom Zimmer hatten!!! Auch die Einrichtung war suuuuper schön! Aber sieh selbst:

Hier noch ein paar Details vom Eingangsbereich sowie des schönes Mobiles, liebe es einfach! 🙂

Wir wollten noch die Sonnenstunden ausnutzen, die uns blieben und spazierten am CLIFF PATH entlang. Ein so schöner und toll angelegter Weg entlang der Küste von Hermanus, den man vom einen zum anderen Ende laufen kann. Man hat immer bezaubernde Blicke auf das Meer, spürt die Kraft des Wasser, hat immer das Meeresrauschen im Ohr und mit etwas Glück kann man Wale sehen, wie sie langsam an der Küste entlang schwimmen. Leider hatten wir bei unserem ersten Spaziergang kein Glück gehabt. Aber dennoch genossen wir die Aussicht soooo sehr und waren beeindruckt von der Kraft, die der Ozean hat und die sich auch an der Formation der Küste zeigt.

Wieder im Zimmer angekommen, genossen wir noch einen Moment den schönen Ausblick auf das Meer. Und plötzlich sah ich auf dem Meer eine Bewegung, die nicht nach einer Welle aussah. Ich rief nach Tom und auch er konnte die Bewegung ausmachen. Und tatsächlich, es war ein Wal, der zum Luftholen an die Oberfläche kam. UNGLAUBLICH!! Einfach so einen Wal gesehen. Ich war einfach nur glücklich, denn mein Traum war wahr geworden. Auch wenn er weit weg gewesen ist, so habe ich ihn gesehen und das Beste: Ohne Störung schwamm er in seiner natürlichen Umgebung und wir konnten ihn sehen! Ein ganz persönlich besonderer Moment für mich. So viel sei gesagt: Es sollte nicht der einzige Walmoment bleiben! : )

Anschließend machten wir endlich mal wieder ein bisschen Yoga. In Kapstadt kam wir nicht wirklich dazu, weil wir viel unternommen hatten und außerdem gab es im Zimmer nicht ausreichend Platz, um die Matte auszurollen. Nach der Yogastunde war es dann schon dunkel und wir verspürten Hunger, sodass wir uns nochmal ins Zentrum begaben und ein Restaurant suchten. Schnell wurden wir fündig, aber leider konnte uns der Wirt nichts mehr zu essen anbieten, da die Küche schon geschlossen war; aber netterweise empfiehl er uns ein kleines uriges Restaurant nebenan, das Old Fisherhouse. Es war sooo gemütlich dort, ein Mann machte Live-Musik und wir bekamen noch etwas Leckeres zu essen und tranken ein Gläschen Wein. So ließen wir den Abend entspannt ausklingen. Wir kamen noch im Trockenen nach Hause, aber kurz danach fing es an zu regnen und extrem stark zu winden! Wir dachten, das Haus wird weggefegt. Neben der Geräuschkulisse des tobenden Meeres kam noch der Regen auf dem Dach sowie der sausende Wind in den Ohren hinzu. Zum Glück gab es Ohrenstöpsel! ; )

So wie der vorherige Tag zu Ende ging, so startete der nächste: Nebel, Kälte, leichter Regen. Aber auch das gehört dazu. So ließen wir uns morgens viel Zeit beim Frühstücken und nahmen uns für den Tag nichts vor, außer nochmal den Cliff Path in Richtung des New Harbour zu laufen und zu entspannen. Tom wollte zuvor aber in die Mall, um nach einer Fleecejacke zu schauen, leider ohne Erfolg.

Also machten wir uns um die Mittagszeit ab nach draußen. Schön dick eingemummelt (sofern das ohne Fleecejacke möglich war) schlenderten wir den Cliff Path in Richtung New Harbour entlang. Trotz des Nebels genossen wir die raue See, die leichte Brise und die salzige Meeresluft sowie die schönen Tiere, die uns auf dem Weg begegneten.

Im New Harbour entdeckten wir ein Restaurant, was Martha und Klaus uns empfohlen hatten und reservierten für den Abend einen Tisch. Als wir den Rückweg zum Hotel antraten, kam mir die Idee, mal eine Gehmeditation zu machen, d.h. ganz bewusstes Laufen, kein Reden (was mir ja gewöhnlich etwas schwer fällt – laut Thomas) und achtsam mit sich selbst und der Umwelt sein. Tom stimmte sofort zu (wahrscheinlich wollte er mal kurz seine Ruhe *lach*) und so setzten wir in Stille unseren Weg fort. Immer mal wieder hob ich den Blick und schaute auf das Meer, blieb stehen und beobachtete Vögel und Insekten. Auf einmal entdeckte ich erneut einen Wal im Meer vor uns. Der Stille zum Trotz rief ich Thomas und auch er sah den Wal. So beobachteten wir mehrere Minuten, wie der Wal auf- und wieder abtauchte, einmal sahen wir sogar eine kleine Fontäne. Völlig happy und beflügelt setzen wir dann unseren Weg fort, wenn auch nicht mehr ganz so schweigend.

Das Schwarze im Wasser ist der Wal! 🙂

Den Tag ließen wir beim leckeren Essen ausklingen und besprachen, was wir am kommenden Tag unternehmen wollten. Wir beschlossen, in das nahe gelegene Walker Bay Nature Reserve zu fahren und vorher noch an einem schönen Strand anzuhalten.

So ging es dann am nächsten Morgen bei bestem Wetter los: Sonnenschein pur! Schon als wir nach dem Schlafen die Vorhänge wegzogen sahen wir den blauen Himmel und unsere gute Laune war nicht mehr aufzuhalten. Wieder gut gestärkt nach dem Frühstück fuhren wir gegen 11:30 Uhr – ja, so spät, da Thomas nochmals loszog, um eine Fleecejacke zu ergattern; diesmal mit Erfolg! Juchuuu!

Unser erster Stopp Grote Beach! Ach, was waren wir begeistert von diesem breiten schönen Sandstrand und den wundertollen Wellen, die auf das Ufer trafen. Einfach ein Traum! Gleich mal Schuhe ausgezogen und den Sand unter den Füßen gespürt. Natürlich wollte ich auch mal die Wassertemperatur austesten – zack, kam eine größere Welle als gedacht und meine Hosenbeine waren nass! Wir trafen beim Strandspazieren sooooo viele Hunde, die hatten alle solch einen Spaß im Wasser! Da hüpfte mein Herz mal wieder und ich vermisste Ginny und Tapsi noch ein bisschen mehr als ohnehin schon! Natürlich durften auch ein paar Yogi-Posen nicht fehlen! ; )

Etwas Besonderes erwartete uns am Ende des Beaches: Hier trafen Süß- und Salzwasser aufeinander, es gab so etwas wie eine Lagune. Leider war Flut, sodass wir die Landzunge nicht überqueren konnten. Das rötlich gefärbte Wasser, was du auf dem Bild sehen kannst ist Süßwasser. Die Farbe erhält es von Gesteinssedimenten.

Wir genossen die Zeit am Strand sehr und auch die Sonne, die uns nicht nur von außen wärmte, sondern auch unsere Herzen zum Strahlen brachte. Mit der Zeit wurde es windiger und so beschlossen wir, weiterzufahren. Ziel sollte De Kelders sein und dort besondere Höhlen aus der Steinzeit! Wir waren gespannt. Die Höhlen befanden sich in einem Nature Reserve, sodass wir Eintritt bezahlen mussten und von einer lieben Frau namens Linda durch eine Schranke gelassen wurden. Nach kurzem Fahrtweg kamen wir am Parkplatz an. Dieser war nicht auf Meereshöhe, sondern auf den Klippen, sodass wir Treppen nach unten steigen mussten, um zu den Höhlen zu kommen. Wir kraxelten über Steine und kamen so zu den Höhlen. Soooo beeindruckend, da sie so riesig sind! Auch hier war wieder eine besonders starke Energie zu spüren. Und die Tatsache, dass diese Höhlen schon vor etlichen Jahren von Menschen in der Steinzeit bewohnt wurden, einfach unglaublich und kaum vorzustellen! Wir waren und sind noch immer sehr beeindruckt von diesem besonderen Ort! Auch hier wieder die Kraft des Wassers!

Auf dem Rückweg nach Hermanus mussten wir wieder an der ewig laaaaangen Baustelle warten, die wir schon auf dem Hinweg hatten. Sie war wirklich total lang, circa über 10 km! So haben wir beim Warten, bis das Schild auf GO gedreht wurde, zu unserer Linken eine Bäckerei bzw. ein Café entdeckt. Wir hatten nun wirklich Hunger und musste noch circa 45 Minuten fahren und so entschieden wir uns, dort anzuhalten. Dies war eine gute Entscheidung, denn das Essen war sehr lecker. Ich hatte einen veganen Kichererbsenburger und Thomas ein leckeres Sandwich. Mit vollen Mägen traten wir dann den Heimweg an.

Wieder zurück in Hermanus hielten wir noch einmal kurz im Zentrum, um noch ein paar Meter auf dem Cliff Path zu laufen, den wir zuvor noch nicht gegangen waren. DAS war die beste Entscheidung!!! Denn nach nur 10 Minuten hatte ich wieder einen Wal erspäht! ABER dieses Mal tauchte er unter und wir konnten seine Flosse sehen! Das war soooooo unfassbar schön!!! *magischer Moment!*

Da es ja abends sehr kühl wird im südafrikanischen Winter, waren wir sehr froh, als im Hotel der Ofen in der Lobby loderte und so setzten wir uns mit Laptop und Buch davor, tranken ein leckeres Bier, ich tippte den Kapstadt-Bericht und Tom arbeitete an seinem Sportprogramm. Sooo ein gemütlicher Abend, perfekt für den ereignisreichen Tag!

Nach drei Nächten in Hermanus stand wieder packen und weiterfahren auf der Tagesordnung. Der Weg nach Swellendam dauerte 2h mit einem kurzen Zwischenstopp. Diese Fahrt genossen wir auch wieder total! Wir konnten uns an der Weite der Landschaft nicht satt sehen! Teilweise konnten wir kilometerweit schauen, die Berge ganz im Hintergrund, so viele Schafe und Kühe sind uns begegnet, Rapsfelder haben wir gesehen! Wir waren wirklich teilweise sprachlos! Das Panorama ist wirklich unbeschreiblich, die Berge sehen aus wie mit Samt überzogen, so knubbelig rund und gar nicht spitz wie man es bspw. von den Alpen her kennt. Wirklich traumhaft schön!

Wie es dann in Swellendam aussieht und was uns dort erwartete, kannst du im nächsten Beitrag lesen!
Alles Liebe! Thomas und Katharina