Winelands – Tierisch – LEKKER

Katharina Uncategorized

Die Fahrt von Montagu zu unserer vorletzten Unterkunft, gelegen in den Winelands von Südafrika, dauerte nur knapp zwei Stunden. Auch hier war die Fahrt gar nicht langweilig, ganz im Gegenteil, denn das Panorama war richtig schön anzuschauen. Bei dieser Weite können die Gedanken auch schon fließen, man gibt sich dem Moment hin und genießt das Sein.

Schon als wir auf den Pass fuhren, war uns klar, dass wir auch wieder hinunter müssen. Und diese Aussicht auf das Tal, in dem Franschoek und viele Weingüter liegen, war einfach fantastisch. Allein diese Weite! Das Navi zeigte noch 25km zu unserer Unterkunft an, dabei sah das Tal gar nicht so riesig aus von so weit oben. Erst als wir weiter nach unten fuhren, konnten wir die Dimensionen einigermaßen einschätzen. Wirklich enorm!

Der Blick ins Tal

Schon beim Durchfahren von Franschoek fielen uns die vielen süßen Häuschen auf, die vor allem weiß waren und auch im Kolonialstil erbaut wurden. Es war klar, dass wir hier nochmal zurückkommen würden. Zuerst wollten wir jedoch in unsere Unterkunft, denn diese hatte eine Sauna, auf die wir uns schon ganz sehr freuten und die wir auch schon reserviert hatten! Wäääärmeeee! Juchuuuu!

Tja, was sollen wir zu dieser Unterkunft sagen?! Erneut perfekt!! Ausblick: traumhaft; Zimmer: gemütlich und warm mit Fußbodenheizung; Anlage: wundervoll und mega schön bepflanzt; super nettes Personal; Wäscheservice: teuer!

Nachdem wir unser Zimmer bezogen und den Ausblick bewundert hatten, gingen wir etwas essen, das Frühstück lag ja schon etwas zurück. Empfohlen von Martha und Klaus besuchten wir eines der viiiiielen Weingüter in der Umgebung. Dieses war nicht weit entfernt von uns. Hier aßen wir eine leckere Antipastiplatte und Kürbisrisotto, Thomas trank einen Wein dazu, wir genossen die Sonne sowie den Blick auf die Weinberge. Die Weingüter haben ihre Anbaugebiete meist direkt um das Weingut herum. So sieht man von der Straße aus ganz oft sehr auffällige Einfahrten zu den Weingütern – wo man auch fast überall Weine testen kann – und drum herum die Weinreben! Jetzt in der Zeit sind diese logischerweise abgeerntet, da Winter ist. Dennoch sehr schön anzuschauen und sehr bemerkenswert, wie groß die Anbauflächen sind!

Für sechs Uhr hatten wir für eine Stunde die Sauna reserviert! Sie war wirklich unser Tageshighlight, auch wenn wir noch nicht wussten, wie toll sie sein würde. Wenn du dir das erste Hotelbild anschaust, dann siehst du darauf ein hölzernes Tor. Dahinter verbirgt sich der Saunabereich. Diesen hatten wir komplett für uns. Toll war auch, dass wir Bademäntel auf dem Zimmer hatten.

Keine Sorge, Thomas musste nicht in einem geblümten Bademantel herumlaufen. Seiner war einfarbig grau. : )

Da um kurz nach sechs schon die Sonne untergeht, hatten wir ein grandiosen Farbenspiel am Himmel. Die Sonne schien auf die Berge, während sie unterging und tauchte den Himmel und die Berge in so schönes warmes Licht. Dies machte den Saunagang zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Der nächste Morgen, übrigens schon der 20. Tag in Südafrika, begann mit Kaffee und Meditation – diesmal meditierte auch ich. Anschließend wurde uns auf dem Balkon bei Sonnenschein unser Frühstück serviert. Sie waren auf vegetarisch/vegan eingestellt, was das Frühstücken sehr lecker machte. Eigentlich wäre mir das Frühstück egal gewesen, denn der Blick auf die Berge hätte sowieso für alles entschädigt. So hatten wir aber gleich zwei Gründe, das Essen zu genießen.

Der Plan für den Tag stand auch: Wir wollten unbedingt die Alpaka-Farm besuchen, ein Wine-Tasting machen, uns das Monument der Afrikaans-Sprache anschauen und lecker zu Abend essen. Klingt erstmal viel, aber es war ein sooooo schöner Tag. : )

Ganz entspannt fuhren wir zur 20 km entfernten Alpaka-Farm. Schon das Hinweisschild in der Einfahrt brachten uns zum Lachen.

Wieso werden in Südafrika Alpakas gezüchtet, fragst du dich jetzt? Die Wolle der Alpakas ist um ein Vielfaches wärmer und weicher als die Wolle von Schafen. Und so haben sich ein paar wenige Farmer gedacht, sie steigen in das Wollgeschäft mit Alpakawoll ein. Außerdem sind Alpakas mega niedlich!! Wir haben an einer Führung teilgenommen, bei der wir ganz viel über diese süßen und schreckhaften Tiere gelernt haben.

Die Weibchen sind 12 Monate trächtig, bringen nur ein Baby zur Welt; sie werden nur ein Mal im Jahr geschoren, damit die Wolle schön lang wächst, um sie zu Garn spinnen zu können; Alpakas sind Rudeltiere und können alleine nicht überleben. Aber auch mit Schafen vertragen sie sich. Ihr Fell ist wasserundurchlässig und soooooo weich!!! Wir durften auch ein paar Alpakas streicheln, da hätte ich mich am liebsten an ein kleines rangekuschelt und es nicht mehr losgelassen! ; ) Die Tiere werden bis zu 15 Jahre alt; geschlachtet werden sie nicht, um ihr Fleisch zu essen, da die Fortpflanzung (glücklicherweise) zu lange dauert!

Hier nun ein paar Eindrücke dieser so süßen Tiere! Wir finde ihre Frisuren total witzig und über die Beinstellung sowie die Blicke könnten wir uns beäumeln. Ich meinte zu Tom, dass ich auch Alpakas haben mag. Er meinte aber, dass es nicht gehe, da sie keine Hunde mögen. Leider!

Normalerweise haben Alpakas dunkle Augen, aber es war eines dabei, das blaue Augen hatte und trug den Namen Ocean. Kommt auch ganz selten vor und ist ein Gendefekt, viele Babys überleben die ersten Tage gar nicht. Aber Ocean ist ein prächtiger Kerl! Vor allem die kleinen Alpakas – die jüngsten waren im Mai geboren – hatten es uns angetan.

Nachdem die Führung beendet war, konnten wir noch in den kleinen Streichelzoo gehen. Neben den Alpakas wohnten auch noch Esel, Pferde, Schafe und Ziegen und sogar ein Lama auf der Farm.

Ein paar zutrauliche Alpakas, oder einfach nur verfressene, konnte man auch ohne von einem Zaun getrennt zu sein, füttern und streicheln. Sie sind wirklich sehr friedvolle Tiere und so begaben wir uns auf Tuchfühlung – Tom intensiver als ich.

Als Andenken kaufte ich mir ein Stirnband aus Alpakawolle, soooo schön weich und warm! Das kann ich auf de Reise bestimmt nochmal gebrauchen!

Voller schöner tierischer Eindrücke fuhren wir nach Paarl, um uns dort das Monument der Afrikaans-Sprache anzuschauen. Sehr eindrucksvoll ragt es auf einem Berg in die Höhe, sodass man es von der Straße aus schon sehen kann. Aber als wir dann davor standen, war es noch beeindruckender. Das Afrikaans Language Monument zeigt die verschiedensten Einflüsse anderer Sprachen sowie deren rasante Entwicklung, die noch immer nicht abgeschlossen ist; eine relativ junge Sprache, die sich durch die unterschiedlichen Völker in Südafrika entwickelt hat. Wirklich sehr interessant! So kommt es, dass man manchmal einzelne Wörter auf Afrikaans verstehen kann, da sie dem Niederländischen ähneln und da verstehen wir ja auch manchmal ein paar Wörter!

Auch der Ausblick auf Paarl und das Tal war richtig schön, die Gärten um das Monument herum ebenso! Das Wetter war auch mal wieder auf unserer Seite: Sonnenschein!

Nun brauchten wir aber eine Stärkung, in welcher Form auch immer! ; ) Martha und Klaus hatten uns mehrere Weingüter empfohlen, also mussten wir uns entscheiden. Die Wahl fiel auf Fairview, da ihr beim Winetasting auch Käse dabei war. Ohne Käse hätten wir das auch nicht überstanden! *lach* Zumal das Weingut für seinen Ziegenkäse bekannt ist.

Kurze Anmerkung: Man kann in Franschoek und Stellenbosch auch eine Weintram buchen und mit dieser von Farm zu Farm fahren. Da wir aber nicht nur Winetastings machen wollten, suchten wir uns eins heraus. Mit der Tram ist aber eine schöne Möglichkeit, vor allem wenn es warm ist!

Winetasting – klang für mich immer schweineteuer. Aber nicht hier: Wir bezahlten für uns beide zusammen 120 Rand, was umgerechnet ca. 8€ sind!!! Wir bekamen jeder sechs Weine zur Auswahl mit jeweils einem passenden Stück Käse! Und die Gläser waren nicht nur mit einem Schlückchen gefüllt. Außerdem konnte man zwischen zwei Paketen wählen, wir nahmen jeder ein anderes, sodass wir am Ende 12 Weine getestet hatten! *hihi*

Zum Glück gab es auch stilles Wasser, das man zwischendurch trinken konnte, sonst wäre es grenzwertig geworden! Sind ja nichts gewohnt! Wir hatten aber wirklich viel Spaß, wurden super informiert, auch wenn wir nicht alles verstanden, zumindest taten wir so als ob! : ) Den leckersten Wein kauften wir sowie einen super leckeren Ziegenkäse. Diese versüßten uns die Abende anschließend in Kapstadt.

Gegen 16 Uhr machten wir uns etwas angetütelt auf den weiteren Weg. Ziel: Babylonsgarden. Ein weiteres Weingut, das wir aber nicht wegen eines weiteren Tastings besuchen wollten, sondern wegen seiner wunderschön angelegten Gärten, wie der Name schon ein wenig verrät. Hier muss man sogar Eintritt zahlen, um hineinzukommen, dieser ist aber wirklich erschwinglich und gerechtfertigt. Leider waren wir für das Essen im Deli zu spät, so hatten wir aber noch mehr Zeit, den unglaublich tollen Garten ein wenig zu entdecken. Hier wird neben Wein alles angebaut, was dann im Restaurant verarbeitet wird. Sooo schön gemacht, hier fühlten wir uns sehr wohl und konnten uns nur ansatzweise vorstellen, wie es sein muss, wenn alles blüht. Ein Paradies!!

Unsere Mägen waren nun wirklich hungrig und außerdem wollten wir uns Franschoek noch ein bisschen anschauen. Somit fuhren wir dorthin, eine 25-minütige Fahrt später war unser Hunger aber so groß, dass wir uns gleich in ein Restaurant setzen, ohne durchs Städtchen zu laufen. Es war wirklich angenehm von den Temperaturen her, also saßen wir draußen. Das Essen war wie immer lecker! Voller Eindrücke im Gepäck traten wir die Rückfahrt an und vielen alsbald selig ins Bett.

Der Abreisetag zurück nach Kapstadt begann ebenfalls mit Sonnenschein, sodass wir wieder auf der Terrasse frühstücken konnten. Ein weiteres Paar war am Abend zuvor angereist, also hatten wir ein bisschen Gesellschaft beim Essen. Aber euch ein tierischer Gast bzw. Bewohner schlich hin und wieder um uns herum. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht wirklich ein Katzenfan bin. Aber diese war schon sehr niedlich, vor allem ihre knubbeligen Pfötchen waren süß, ich ließ mich sogar hinreißen, sie mal zu streicheln. Und sie schnurrte zufrieden.

Nachdem wir unser offene Rechnung bezahlt hatten (Sauna und Wäscheservice – da fielen wir fast um: 750 Rand! 45€!!! Zur Erinnerung: Winetasting 120 Rand! Aber was sollten wir machen, wir wollten ja unsere Wäsche gewaschen haben!), ließen wir die Weinberge hinter uns. Wir fuhren durch Stellenbosch, hatten aber beide keine Energie, uns noch irgendetwas anzuschauen und so fuhren wir einfach weiter nach Kapstadt.

Wahnsinn, dass es nun schon 21 Tage gewesen sind, als wir in dieser Stadt angekommen waren. Die Zeit verging so schnell. Und das Zurückkommen fühlte sich sehr gut an, wir erkannten diverse Ecken wieder und konnten uns super orientieren. Der Blick auf den Tafelberg lässt einen immer wieder staunen, egal wie weit weg oder nah dran man ist.