Galapagos – ein Kindheitswunsch geht in Erfüllung!

Katharina Reise, Uncategorized, Yogis on Tour 5 Comments

Unser Flug auf die Insel San Cristobal startete um 9:50 Uhr. Zuvor mussten am Flughafen jedoch noch einige Dinge erledigt werden. Unser Gepäck wurde durchleuchtet und es wurde danach geschaut, dass keine verderblichen Lebensmittel den Weg auf die Insel finden würden, damit das Ökosystem der Inseln nicht zerstört würde. Es werden zwar auch Lebensmittel eingeflogen, aber Touristen dürfen eben nichts mitnehmen. Also bekamen unsere Rucksäcke eine Plombe, damit wir auch ja nichts mehr hineinschmuggeln konnten. Anschließend mussten wir uns an einem anderen Schalter eine Touristenkarte für die Inseln kaufen, die 20 $ pro Person kostete. Erst danach konnten wir einchecken und das Gepäck aufgeben. Dies lief zum Glück alles problemlos und so konnten wir noch in Ruhe eine Kleinigkeit frühstücken, bevor wir uns auf den Weg zum Gate machten. Der Flug auf die Galapagosinseln dauert eigentlich nur knapp zwei Stunden, wir hatten aber noch eine Zwischenlandung in Guayaquil, weshalb wir ein bisschen länger flogen. Was aber nicht schlimm war, denn die Galapagosinseln liegen zeitlich eine Stunde hinter dem Festland, so hatten wir noch genügend Zeit, den ersten Tag auf den Inseln zu genießen.

Schon vom Flugzeug aus sahen wir die einzigartige Landschaft der ersten Insel und beim Aussteigen auf dem Rollfeld schlug uns der warme Wind entgegen. Dieser war aber nicht daran Schuld, dass ich ein Tränchen verdrücken musste – mich überkam ein so großes Gefühl der Dankbarkeit, dass der lang ersehnte Wunsch meiner Kindheit nun endlich in Erfüllung gehen würde. Seit ich etwa zehn Jahre alt war, hatte ich den Wunsch, die Galapagosinseln zu bereisen, um die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt sowie die besondere Landschaft geprägt von Vulkanismus erleben zu dürfen. Und nun, nach fast 25 Jahren, ging der Traum in Erfüllung!! Das Grinsen in meinem Gesicht verschwand nicht und ich hüpfte aufgeregt herum – natürlich nur kurz, denn wir mussten uns ja zur Einreise anstellen. Am Schalter wurden wir ganz easy 200$ los, die Nationalparkgebühr, die jeder Besucher der Inseln bezahlen muss. Die bezahlten wir aber gerne, da sie auch dem Erhalt und zum Schutz der Inseln dienen. Das Abholen des Gepäcks war ebenso kein Problem und ging fix, denn der Flughafen ist sehr klein. Leider war Thomas Rucksackschutz beschädigt gewesen, weshalb er dies gerne bei der Fluggesellschaft reklamieren wollte. So stellte ich mich also draußen hin und wartete, bis er mit Mitarbeitern der Gesellschaft sprechen konnte, die ihn darauf verwiesen, eine Mail zu verfassen. Um es abzukürzen: Thomas bekam den Schaden nicht erstattet, da es sich um einen Schaden handelt, der bei Flugreisen nun mal auftreten kann und die Airline dafür nicht verantwortlich ist. Aber ein Versuch war es wert.

Glücklicherweise bekamen wir noch ein Taxi, das uns innerhalb von 5 Minuten zu unserer Airbnb-Wohnung brachte. Auch hier hatten wir die Empfehlung von dem lieben Reisepärchen snobundsnobbi. Wie du dir bestimmt schon denken kannst, sind die Galapagosinseln nicht gerade das günstigste Reiseziel. Somit versuchten wir, Unterkünfte zu finden, die relativ erschwinglich sind, eine Küche haben, damit wir auch mal selbst kochen konnten, um so ein bisschen Geld zu sparen. Diese Unterkünfte sind leider rar gesät, weshalb die Auswahl auch nicht so riesig ist. Die Begrüßung in unserer Unterkunft war ein bisschen seltsam, uns wurde ein Zimmer gezeigt, was völlig anders aussah, als das, was wir gebucht hatten, in diesem wollte ich nicht bleiben. So bekamen wir ein anderes Zimmer, in dem wir uns einigermaßen gut einrichten konnten. Die Küche war leider nicht ganz so gut ausgestattet und auch nicht wirklich sauber, aber zum Frühstück machen war sie okay. 

Nachdem wir ein bisschen ausgepackt hatten, begannen wir, die Insel zu erkunden. Nach circa zehn Gehminuten erreichten wir das Pier und wurden von den ersten Seelöwen begrüßt!! Aaaahhh, war das toll! Sie liegen einfach ÜBERALL herum und dösen, schwimmen im Wasser oder unterhalten sich lautstark! Auch Iguanas (Meeresechsen) fanden wir sofort. Auf den ersten Blick sehen sie ein wenig furchterregend aus, auf den zweiten Blick sind sie sehr faszinierend und besonders. Sie können sich nämlich nicht nur an Land fortbewegen, sondern sind auch super gute Schwimmer, was sie zu einzigartigen Bewohnern unserer Erde macht, sie kommen nämlich nur auf Galapagos vor. Neben Seelöwen und Iguanas sahen wir noch viele Krebse, Fregattvögel und sogar Blaufußtölpel konnten wir vom Pier aus sehen. 

Wir liefen die Promenade entlang und waren so begeistert, das Meer direkt vor uns zu haben und all die Seelöwen beobachten zu können. Da wir Hunger hatten, suchten wir uns ein Restaurant, was vegetarische Optionen hatte und setzten uns nach draußen. Als wir die Speisekarte durchstöberten, schrie die Bedienung auf einmal los, weil sie eine Ratte gesehen hatte. Eine andere Dame nahm sich einen Besen zu Hand und schlug auf die Ratte ein. Mir wurde schlecht, nicht wegen der Ratte, sondern dass die Dame so gewalttätig auf die Ratte einschlug. Natürlich sind Ratten keine Lieblingstiere, aber muss man so mit einem Lebewesen umgehen? Ich stand auf und sagte zu Thomas, dass wir hier nicht essen werden und so fanden wir uns 200m weiter bei einer lieben älteren Dame ein und aßen vegetarische Empanadas sowie frittierte Kochbananen mit Käse. Lecker und gemütlich. 

Gestärkt liefen wir weiter über die Insel, besser gesagt folgten wir der Uferpromenade bis ans Ende, bogen in eine Straße ab und passierten zwei sehr schöne Stränden, bis wir bei dem Informationszentrum über die Galapagosinseln ankamen, was man ohne Eintrittsgebühr besuchen kann. Wenn man dort hindurchläuft, kommt man auf den Weg, der zu einem Aussichtspunkt und zu einem Wanderweg führt. Man läuft inmitten der außergewöhnlichen Natur und erhascht immer wieder einen Blick auf das Meer. Der Weg schlängelt sich fast ohne Stufen nach oben, was bei der Sonne, die wir nicht mehr gewohnt waren, schon auch anstrengend gewesen ist. Ziel war die Darwins Statue, von wo aus man einen grandiosen Blick auf das Meer und die Darwins Bay hat. Die Farben des Wassers in Kombination mit den rauen Klippen machte uns sprachlos. Dieses Gefühl, wenn du begreifst, genau am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein – UNBESCHREIBLICH!

Nach unzähligen Fotos machten wir uns auf den Rückweg, denn wir wollten uns den Sonnenuntergang am Playa Mann anschauen. Hier trifft man auf viele andere Menschen, die gemütlich den Tag ausklingen lassen und auf viele Seelöwen, die versuchen, sich auf die Handtücher der Menschen zu legen. Ein schönes Schauspiel. Nachdem wir uns einen gemütlichen Platz gesucht, ein Bierchen gekauft hatten, sogen wir die tolle Atmosphäre in uns auf, unsere Herzen hüpften vor Freude und wir spürten eine tiefe Dankbarkeit. Der Sonnenuntergang zauberte tolle Farben an den Horizont und uns ein Lächeln in unsere Herzen sowie auf unsere Gesichter. 

Die erste Nacht in unserer Unterkunft war relativ gut. Auch hier sei nochmals angemerkt, wie dankbar ich Thomas bin, dass er diese Reisekissen gekauft hat, denn ich schlief wirklich IMMER auf meinem Reisekissen! Kuschelig hat man es in den meisten Doppelbetten in Südamerika auch, denn sie sind meist nicht breiter als 1,40m. Daran gewöhnt man sich allerdings auch. Wohingegen ich mich an das Krähen von Hähnen oder sich lauthals unterhaltenden Menschen niemals so richtig gewöhnen werde. Nein, ein Mimöschen bin ich nicht, nur sehr geräuschempfindlich. 😉

San Cristobal ist wirklich eine schöne Insel und das Örtchen sehr gemütlich. Hier findet man leckere Restaurants, super leckeren Kaffee, gut sortierte Lebensmittelgeschäfte – auch wenn die Preise teurer sind als auf dem Festland. 

Nach unserem Frühstück am Mittwochmorgen statteten wir dem schönen Café Sea Garden noch einen Besuch ab, um die alltägliche Kaffeeportion zu erhalten. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf das Meer und kann Seelöwen beobachten – stundenlang konnten wir das übrigens tun. Man wird davon nicht müde. Soooo goldig diese Lebewesen. 

Ziel des heutigen Tages war eine Wanderung zum Playa Baquerizo. Der Weg ist derselbe bis zur Darwins Statue, dann geht der Weg wieder hinab auf die andere Seite der Klippen. Man läuft über Stock und Stein und der Weg las sich weniger anstrengend als er dann doch gewesen ist. Zumal wir uns auch einen sehr sonnigen und heißen Tag ausgesucht hatten und mal wieder spät in die Pötte gekommen waren. Wie heißt es so schön, danach ist man immer schlauer?! Zu wenig Wasser hatten wir uns nämlich auch mitgenommen. Als wir nach mehreren Pausen endlich am Strand angekommen waren, gab es dort KEINEN Schattenplatz – auf den ersten Blick. Auf den zweiten konnten wir unter einem Busch ein wenig Schatten ausfindig machen. Abkühlen war auch nicht gut möglich, weil der Weg ins Wasser zu steinig und die Strömung zu stark gewesen ist. Außerdem hatten wir auch gar kein Schnorchelzeug dabei. Denn schnorcheln wäre wahrscheinlich ein Highlight dort gewesen. So war für uns der Weg das Besondere, wenn auch super anstrengend, aber eben auch einzigartig! Wir liefen über Lavagestein, entdeckten Pflanzen, die man nirgendwo anders findet und wir hatten das Gefühl, auf einem anderen Planeten zu sein. Dennoch waren wir froh, wieder am Playa Mann angekommen zu sein und dort endlich ins Meer hüpfen zu können. Hier genossen wir den Nachmittag, bevor wir uns für den Heimweg noch eine Kochbanane mit Käse sowie gegrillte Maiskolben gönnten. 

Am Donnerstagmorgen liehen wir uns Schnorchelausrüstung aus, um so die Unterwasserwelt erstmalig erkunden zu können. Zum dritten Mal mussten wir den anstrengenden Weg zur Darwins Bay nehmen. Aber dieses Mal hatten wir sogar Proviant dabei! ; ) Dort angekommen, machten wir uns bereit, ins kühle Nass zu hüpfen. Der Einstieg ins Wasser war gar nicht so ohne, da die Strömung sehr stark gewesen ist. Und das dann noch mit Handy in der Hand, was in einer Schutzhülle steckt, um Unterwasserbilder zu machen…erfordert ein bisschen Multitasking. Kaum im Wasser, begegneten wir der ersten Meeresschildkröte. Sooooo ein friedliches Tier und ein unfassbar schöner und emotionaler Moment. Schildkröten üben auf uns beide eine enorme Faszination aus. Sie lassen sich treiben, schwimmen nie gegen eine Welle an, sehen so friedlich und zufrieden aus und haben ein langes Leben. Sie sind sehr besonders, so auch der Moment mit unserer ersten Galapagosmeeresschildkröte, den wir nie vergessen werden. 

Kurze Zeit später bekam ich einen Schreck, weil ein junger Seelöwe von hinten an mich heranschwamm und vor mir abdrehte, so schnell konnte ich gar nicht begreifen, wie genau er das machte. Geschweige denn, ein ordentliches Bild von ihm oder ihr schießen. Diese Kerlchen sind nicht scheu, sondern sehr neugierig. Und natürlich auch nicht böse, dennoch habe ich mich erschreckt, hatte auch gar nicht damit gerechnet, so im Wasser begrüßt zu werden. Ganz so lange hielten wir es im Wasser nicht aus, weil es tatsächlich sehr frisch war. Da die Sonne erbarmungslos vom Himmel schien, konnten wir uns gut aufwärmen, machten ein kleines Picknick und ließen die grandiose Aussicht sowie unsere Erlebnisse mit der Tierwelt im Wasser auf uns wirken. Den restlichen Tag verbrachten wir noch am Strand und ließen die Seele baumeln. Das ist das Schöne am Inselleben, man entschleunigt sehr schnell und passt sich den Inselvibes an. 🙂 Darin sind wir wirklich gut.

Auch der Freitag stand ganz im Sinne von Schnorcheln und Nichtstun. Natürlich waren wir abends noch etwas essen und packten unsere Sachen zusammen, weil es am nächsten Tag zur nächsten Insel ging – Santa Cruz! Wir waren schon ein bisschen traurig, da wir San Cristobal wirklich lieben gelernt haben, freuten uns aber auch darauf, die anderen Inseln kennenzulernen. Hier noch ein paar Eindrücke unserer Zeit auf San Cristobal:

Santa Cruz wird generell als sehr touristisch gesehen und auch von den meisten, die wir gefragt hatten, als die am wenigsten schöne Insel bezeichnet. Dennoch beschlossen wir, drei Nächte hier zu bleiben. So fuhren wir am Samstagmorgen um 7 Uhr mit der Fähre nach Santa Cruz. Die Fahrt war recht angenehm, wenn auch sehr windig. Auch hier mussten wir bei Ankunft eine Touristenpauschale zahlen. Wir fragten uns schon, für was wir die 100 $ am Flughafen zahlen mussten, wenn wir nun auch nochmals zahlen mussten. Wir hoffen einfach, dass es der Natur und dem Tierschutz zugutekommt. 

Schnell stellten wir fest, dass Santa Cruz wirklich sehr touristisch ist, hier die meisten Menschen leben und es auch sehr laut ist. Ein Taxifahrer brachte uns in das von uns gebuchte Hotel, leider war es nicht so, wie wir es erwartet hatten. Das Schlafzimmer hatte kein Fenster und es roch gar nicht angenehm im Zimmer. Schnell stand fest, hier blieben wir nicht. Das war für die Vermieter auch gar kein Problem, sie stellten uns sogar ihr Wlan zur Verfügung und so fanden wir eine schöne Unterkunft ein bisschen mehr im Zentrum. Dort wurden wir sehr lieb von der Eigentümerin Vicky, ihrem Mann und dem kleinen Pudel Pino begrüßt. Das Zimmer war sehr groß und gefiel uns. Jedoch war es in der Nacht so laut, dass wir kaum schlafen konnten. Denn nebenan war eine Karaokebar, die bis nachts um vier Uhr die Musik bis zum Anschlag aufgedreht hatte. Wie du dir vorstellen kannst, lag ich nachts mit Tränen in den Augen und Wut im Bauch im Bett.

Aber erstmal zurück zu Samstag: Nachdem wir dann das Hotel gewechselt hatten, schlenderten wir durch die Stadt, auf der Suche nach etwas Essbaren. In einem leckeren Deli kehrten wir ein und riefen erstmal zu Hause an, um von unserer Reise nach Santa Cruz zu berichten.

Anschließend liefen wir zur Charles Darwin Forschungsstation. Hier nahmen wir an einer Führung teil und lernten noch mehr über die Galapagosinseln, ihre Entstehung, ihre Geschichte und die Gefahren für die Inseln. Sehr interessant gemacht. Ganz besonders schön ist die Aufzuchtstation für die Galapagosschildkröten. Hier werden von allen Inseln Eier hingebracht, damit sie sicher ausgebrütet werden können und so die Population der Schildkröten gesichert werden kann. Wir konnten ganz viele junge Schildkröten in unterschiedlichem Alter sehen. Richtig schön. Wir stoppten anschließend noch an zwei Buchten, genossen den Blick auf das Meer und beobachteten Iguanas am Strand.

Ein frühes Abendessen ließen wir uns im Coffeelab schmecken. Hier aßen wir mehrmals, da sie zum einen leckeren Kaffee haben und zum anderen viele vegetarische/vegane Speisen anbieten. Wenn auch nicht ganz günstig, aber definitiv zu empfehlen. 

Am Abend waren wir kaputt und wollten nur noch schlafen, jedoch hielt uns die Musik des Clubs wach.

Für den nächsten Tag hatten wir eine Schnorcheltour zur Insel La Pinzon gebucht. Laut Vicky einer der besten Schnorchelspots der Inseln. Ihr tat es unglaublich leid, dass wir wegen der lauten Musik nicht schlafen konnten. Sie erklärte uns, dass sie schon mit dem Vermieter und der Menschen der „Gemeinde“ darüber gesprochen hatte, weil der Club ihr Geschäft kaputt macht. Sie war wirklich verzweifelt. So bekamen wir die Nacht umsonst und bezahlten also nur zwei von drei Nächten. Wir hatten die Hoffnung, dass es sonntagsabends besser würde, denn da darf keine laute Musik gespielt werden. Tatsächlich war diese Nacht auch besser.

Der Ausflug mit dem Boot zu La Pinzon zum Schnorcheln war super! Es war ein richtig tolles Erlebnis. Auch wenn das Wetter nicht ganz so sonnig gewesen war, konnten wir sehr viele Tiere in der Unterwasserwelt sehen: viele bunte Fische, riesige Fischschwärme, Schildkröten, ein Seepferdchen und Weißspitzen-Riffhaie. Hier bekamen wir die Anweisung, bewegungslos im Wasser zu schweben, um die Haie nicht zu verunsichern und zu beunruhigen. Da fragte ich mich, wer wohl ängstlicher sein würde: die Haie oder ich?! Mein Herz klopfte, ich hatte ein mulmiges Gefühl, welches sich aber recht schnell verabschiedete, als ich sah, wie ruhig und anmutig sich die Haie bewegten und sich von uns Menschen nicht beirren ließen. 

Die Strömung war recht stark, weshalb es schon einiges an Konzentration kostete, die Unterwasserwelt zu genießen und gleichzeitig die Gruppe im Auge zu behalten. Aber es klappte alles sehr gut. Trotz des Neoprenanzugs wurde es aber recht kühl und so machten wir uns nach circa 40 Minuten wieder zurück zum Schiff. Zuvor konnten wir noch Meeresschildkröten und ein paar Seelöwen beobachten. Ein wirklich gelungenes Schnorchelerlebnis. Da wir alle sehr hungrig waren, freuten wir uns sehr über das Mittagessen on board, für uns sogar vegetarisch. Die Stimmung auf dem Boot war ausgelassen, wir unterhielten und gut mit den Mexikanern und ließen uns ein bisschen was über deren Heimatland erzählen. Die Tour strengte uns an, sodass wir den Tag ganz gemütlich ausklingen ließen, zumal die Nacht zuvor ja nicht die beste gewesen ist. Glücklicherweise war die zweite Nacht ruhiger und so konnten wir erholsamer schlafen. 

Für den zweiten Tag auf Santa Cruz hatten wir uns vorgenommen, eine Schildkrötenfarm zu besuchen und anschließend noch einen beeindruckenden Lavatunnel. Also organisierten wir uns einen Taxifahrer, der uns in den Norden der Insel bringen sollte, gleichzeitig ist es dort auch höher als im Süden, was wir als angenehm empfanden, da wir mal nicht schwitzten. Es gibt mehrere Schildkrötenfarmen, wir entschieden uns für die Rancho Primicias, weil wir zuvor bei @nada_explore gelesen hatten, dass diese ihnen gefallen hatte. Hier bezahlten wir ein kleines Eintrittsgeld und bekamen einen super lieben Guide, der uns über die Anlage führte, viel über die Schildkröten erklärte und unsere Fragen beantwortete. Sehr informativ und lehrreich, zudem wunderschön, durch die Natur zu laufen. Natürlich durfte auch das obligatorische Foto von uns im Schildkrötenpanzer nicht fehlen! Ob du es glaubst oder nicht, mit so einem Panzer auf dem Rücken ist das Aufstehen gar nicht so leicht; drei Mal darfst du raten, wer es geschafft hat! 😉 Richtig, Tom natürlich! 

Nicht weit von der Farm entfernt befindet sich ein 700m langer Lavatunnel unter der Erde. Soooo beeindruckend, was durch die Vulkane erschaffen worden ist. Wirklich unglaublich, dort hindurchzulaufen. An einer Stelle war die Decke gerade mal 30 cm hoch sodass wir uns hindurchrobben mussten. Was gar nicht so einfach gewesen ist, weil alles matschig war. Haben es aber beide gemeistert, Tom natürlich viel eleganter als ich, denn sein Bauch lag nicht einmal auf dem Boden, er hielt sich mit seiner Muskelkraft immer vom Boden weg, ich hingegen plumpste sofort auf meinen Bauch. *lach*

Wieder zurück im Städtchen gingen wir eine Kleinigkeit essen, schlenderten noch etwas über die Insel und machten uns einen gemütlichen Nachmittag. Am Abend gingen wir noch etwas essen, planten den nächsten Tag und freuten uns schon sehr auf unsere Weiterreise nach Isabela. 

Da unsere Fähre erst um 15 Uhr am Nachmittag von Santa Cruz nach Isla Isabela fuhr, machten wir noch die kleine Wanderung zum Tortuga Bay am nächsten Morgen. Der Weg dorthin ist sehr gut zu laufen, aber ohne Sonnenschutz und Sonnenhut empfehlen wir das Laufen nicht. Man läuft zwischen diversen Bäumen und Kakteen hindurch, die nicht sehr hoch wachsen, von daher auch nicht die besten Schattenspender darstellen. Außerdem heizt sich der Boden stark auf; aber es lohnt sich sooooo sehr, diesen Weg zu gehen! Nicht nur das Ziel ist atemberaubend schön, auch der Weg, da die Natur so anders ist als das, was wir bisher gesehen hatten, bzw. was wir von Europa kennen. 

Am Tortuga Bay angekommen, staunten wir nicht schlecht, als wir den weißen feinen Sand sahen und zwischen unseren Zehen spüren konnten. Wirklich paradiesisch. Hier nisten viele Schildkröten, deshalb der Name, aber sehen konnten wir keine. Aber Iguanas bezauberten und erfreuten uns mit ihrer Anwesenheit. Wir liefen am Strand entlang, um zu einer Bucht zu gelangen, in der man baden gehen konnte. Hier war das Wasser aber gerade so niedrig, dass wir lediglich die Aussicht und unser Schattenplätzchen genossen. Pause musste sein, denn der anstrengende und heiße Rückweg stand uns noch bevor. *lach* 

Wir kamen noch rechtzeitig im Hotel an, um uns zu duschen und die restlichen Sachen zusammenzupacken. Pünktlich um 14:45 Uhr fanden wir uns am Pier ein, fertig für die Überfahrt nach Isla Isabela, die ganze 1 ½ h dauerte. 

Auf Isabela wurden wir mit Wolken und Nieselregen begrüßt, was unserer Laune und Vorfreude aber keinen Abbruch tat. Nach dem ganzen Gewusel und der unruhigen Nächte auf Santa Cruz sehnten wir eine ruhige Zeit auf Isabela herbei. Schon das Zimmer unserer Unterkunft bereitete uns große Freude: hell, sauber, groß, super liebe Gastgeber, eine toll ausgestattete und saubere Küche, kostenloses Trinkwasser! Jackpot für uns! Ganz bewusst entschieden wir uns dafür, die längste Zeit auf Isabela zu bleiben, was im Nachhinein auch die vollkommen richtige Entscheidung gewesen ist.

Am Ankunftstag erkundeten wir die umliegenden Straßen, orientierten uns ein wenig, gingen an den Strand und aßen in einem sehr schönen Restaurant zu Abend, zwar kosteten die Spaghetti mit Pesto 14€, dafür schmeckten sie unglaublich lecker und das Basilikum stammte aus eigenem Anbau. 😉

Gesättigt und zufrieden machten wir uns auf den Heimweg. Das Besondere an Isabela: kaum Straßen sind asphaltiert, die meisten Straßen sind Sandstraßen und sie ist die am wenigsten besiedelte Insel von Galapagos. Volleyball scheint ein sehr beliebter Sport auf Galapagos zu sein. Gegenüber unserer Unterkunft befindet sich ein Volleyballfeld, wo sich jeden Abend die Männer versammeln und gegeneinander antreten. Glücklicherweise nie länger als 22 Uhr. 😉 

Kleiner Nachtrag zu unserem „fast“ perfekten Zimmer: Ich bin ja vielleicht doch ein kleines Mimöschen, was die Nachtruhe betrifft. Am besten schlafe ich, wenn es total dunkel und vollkommen ruhig ist und eine Temperatur von 18 Grad im Zimmer herrscht, ach ja, gut riechen sollte es im Zimmer auch noch. Sind doch nicht zu hohe Ansprüche, oder?! *haha* Als wir bei Dunkelheit ins Zimmer kamen, dachte ich zunächst, wir hätten unbeabsichtigt Licht angelassen, da das Zimmer hell erleuchtet gewesen ist. Dies war jedoch ein Irrtum, denn trotz der Vorhänge vor der Fensterfront war es im Zimmer taghell, was daran lag, dass die Straßenlaterne genau vor dem Haus stand und direkt in unser Zimmer leuchtete. Da die Vorhänge beigefarben waren, schirmten sie die Helligkeit nicht ab. Ich musste, nachdem ich mich kurz geärgert hatte, lauthals lachen!! Wirklich, Universum?! Soll ich mal wieder aus meiner Komfortzone ausbrechen? So lernte ich, im Hellen zu schlafen! Naja, fast, denn ich kramte die Schlafmaske aus meinem Rucksack und schlief die nächsten sechs Nächte ausschließlich mit direkter Verdunkelung auf meinen Augen. Man lernt ja immer was dazu!

Am nächsten Morgen empfing uns strahlend blauer Himmel. Ach, wie schön, denn da sieht alles immer gleich nochmal ganz anders und fröhlicher aus, so auch unsere Stimmung! 🙂 So genossen wir den ersten Tag am Strand. Der Sandstrand von Isabela ist sehr lang, man kann prima entlangspazieren, jedoch ohne viele Schattenplätze. Dafür begegnen einem immer wieder Iguanas, die beeindruckende Spuren im Sand hinterlassen. Neben ausruhen, Karten spielen, kochen und den Sonnenuntergang genießen stand an diesem Tag nichts weiter an.

Dafür wurde der nächste Tag sportlich. Nach dem Frühstück liehen wir uns Fahrräder, um zur Mauer der Tränen zu fahren. Diese liegt im Naturreservat ca. 5 km des Dorfes entfernt. Zum Laufen ist es uns zu weit und zu heiß gewesen, mit dem Fahrrad war es aber eine schöne Tour trotz strahlenden Sonnenscheins. Auf dem Weg liefen uns riesige Galapagosschildkröten über den Weg. Immer wieder beeindruckend, diese großen und entspannten Tiere zu sehen. Da sie sehr geräuschempfindlich sind, sollte man sich in ihrer Gegenwart leise verhalten und auch vorsichtig bewegen. Vom Hauptweg gehen immer wieder kleine Wege ab, die zu unterschiedlichen Strandbuchten, Mangrovenwäldern oder Seen führen. Diese hoben wir uns für den Rückweg auf.

An der Mauer der Tränen angekommen, hatten wir schon einen grandiosen Blick auf den höchsten Berg der Insel. Isabela ist die größte der Galapagosinseln und schaut aus der Luft wie ein Seepferdchen aus.Die Mauer der Tränen hat eine traurige Geschichte, denn sie wurde von Gefangenen erbaut, die all ihre Kräfte aufbringen mussten, um sie zu erbauen. Bis zum Jahr 1945 war die Insel Isabela eine Gefängnisinsel. Wie hoch die Mauer ist, kannst du auf den Bildern erkennen. So fällt es auch nicht schwer, zu erahnen, unter welchen menschenunwürdigen Bedingungen diese Mauer errichtet wurde. Viele Arbeiter verdursteten oder erlitten den Tod durch die starke Hitze. Deshalb trägt die Mauer auch den traurigen Namen. Sie ist ein Mahnmal zur Erinnerung gegen das Vergessen. Man spürte dort auch eine sehr bedrückende Stimmung.

Unweit der Tränenmauer gibt es einen Weg, der zu mehreren Aussichtspunkten führt. Zum Glück wussten wir vorher nicht, wie anstrengend der Weg bei der Hitze sein würde, denn dann wären wir ihn vielleicht nicht gegangen! 😉 Viele Stufen brachten uns dem Ziel näher, als wir einmal dachten, wir hätten es fast, wurden wir nach der Kurve eines Besseren belehrt, es war nämlich nur die Hälfte auf einem niedrigeren Hügel. Zwischenzeitlich wurden wir von jungen, ambitionierten Männern überholt, die aber auch alsbald merkten, einen Schritt zu schnell gegangen zu sein und beim nächsten Schattenplatz keuchend saßen. Was uns immer wieder antrieb war der Ausblick: auf der einen Seite lag die weite Insellandschaft vor uns, die uns erschien, als ob sie nicht von dieser Erde sei, auf der anderen Seite hatten wir einen grandiosen Blick auf die Küste, den langen Sandstrand und das wunderschöne Meer. Eine bessere Motivation sowie Belohnung kann man sich nicht wünschen. Ganz oben angekommen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. 

Das Schöne am Reisen ist nicht nur das Entdecken neuer Orte, sondern auch das Kennenlernen neuer Menschen. Hier oben trafen wir auf zwei Männer mit dem Namen Jasper, beide aus England. Wir kamen so gut ins Gespräch, tauschten uns über Lebensvorstellungen, Human Design und den Sinn des Lebens aus…unglaublich, dass man immer wieder auf Menschen trifft, die ähnlich ticken. Ich liebe die Wege des Universums.

Da es so heiß war und wir ein bisschen hungrig, fuhren wir nicht mehr alle kleinen Wege auf der Rückfahrt ab. Jedoch ließen wir uns noch von einem Mangrovenwald und diversen Tümpeln beeindrucken. Nach einer kleinen Stärkung in Form von Zimtschnecken und Kaffee schwangen wir uns erneut auf die Räder und fuhren noch zwei weitere Spots an. Das war eine so gute Entscheidung, denn das Licht war grandios, das Wasser wild und wir glücklich und zufrieden. Passend zum Sonnenuntergang fanden wir uns in der Pink Iguana Bar ein, suchten uns ein schönes Plätzchen und schauten dem Farbenspiel voller Begeisterung und Dankbarkeit zu. Einfach WOW!

Für Freitag hatten wir uns für einen weiteren Schnorchelausflug entschieden, den uns Jasper am Tag zuvor empfohlen hatte, nämlich die Tour zu den Los Tuneles. Die Tour startete um 11 Uhr und dauerte insgesamt fünf Stunden. Wir hielten an zwei unterschiedlichen Schnorchelspots und machten eine kleine Wanderung über die Lavatunnel. Diese Tour war komplett anders als die auf Santa Cruz. Denn hier schnorchelten wir in geschütztem Gewässer, es war also wärmer und weniger unruhig. Wir schwammen durch Lavatunnel. Dies sind aber keine geschlossenen Tunnel, sondern sie sind nach oben hing geöffnet, dennoch ist es sehr verwinkelt. Auch hier sahen wir Riffhaie, viele Schildkröten, Seepferdchen und viele Fische. Grandios! Die Fotos machte unser Guide mit seiner Kamera und stellte sie uns anschließend zur Verfügung, so konnten wir alles in Ruhe aufsaugen und genießen.  Einmalig wunderschön! Beim zweiten Spot blieb ich auf dem Boot und genoss die Wärme der Sonne, herrlich. Als wir den letzten Halt machten, um die kleine Wanderung auf den Lavatunneln zu machen, verschlug es uns die Sprache. Dies war die Landschaft, wie ich sie mir auf Galapagos vorgestellt und vor meinem inneren Auge hatte: eine Landschaft aus Lava – scheinbar nicht von unserer Erde! So besonders und einzigartig, Gänsehaut überkam mich, trotz der Hitze! Hier konnten wir Wasserschildkröten im glasklaren Wasser beobachten, sahen Blaufußtölpel und bestaunten die unterschiedlichsten Formen von Kakteen. Da es sehr heiß war auf den Lavasteinen, ging es meinem Kreislauf nicht ganz so gut und ich war froh, als wir wieder auf dem Boot waren und ich etwas trinken konnte. Für uns beide war diese Schnorcheltour jeden Cent wert! Ein einmaliges Erlebnis, was man auf Galapagos unbedingt erleben sollte!

Nach diesen vielen schönen und unvergesslichen Erlebnissen ließen wir die restlichen Tage auf der Insel ruhig angehen. Am Samstag liehen wir uns Schnorchel und Taucherbrille, gingen zur Concha La Perla, um dort zu schnorcheln. Eine Bucht, die vom offenen Meer relativ gut abgeschirmt ist, sodass man bedenkenlos schnorcheln kann. Hier hatte ich das Glück, einen schwimmenden Iguana zu filmen. Ein sehr eleganter Schwimmer! Neben vielen Fischen und Seesternen treiben sich auch Seelöwen im Wasser rum und schwimmen in rasender Geschwindigkeit an dir vorbei. Fast unmöglich, ein Bild von ihnen zu machen. 

Leckeres Essen, den Strand genießen, die Farben der Sonnenuntergänge einprägen und relaxen waren in den letzten zwei Tagen unsere Lieblingsbeschäftigungen. Denn am Montagmittag hieß es von Isabela Abschied nehmen.

Die letzte Nacht auf Galapagos verbrachten wir nochmals auf Santa Cruz, da wir uns eine Fährfahrt sparen wollten und uns nicht sicher waren, ob wir pünktlich am Flughafen ankämen, wenn wir am Tag des Rückfluges erst übersetzten. Im Nachhinein wäre das gar kein Problem gewesen, aber gut. Und auch die Ersparnisse der Fähre von Santa Cruz wieder nach San Cristobal sind nicht riesig gewesen, da der Transport vom Städtchen zum Flugahafen in Baltra auch recht teuer war. Aber so hatten wir uns nun mal entschieden. Trotz der lauten Nächte hatten wir uns nochmal bei Vicky eingebucht, da es ja zum Glück kein Wochenende gewesen ist, war die Nacht auch recht ruhig. Für unseren letzten Abend auf Galapagos suchten wir uns ein tolles Restaurant am Wasser und ließen uns das Essen schmecken. Wir waren beide etwas wehmütig, weil die Zeit auf Galapagos so besonders gewesen ist. Gerne wären wir – vor allem auf Isabela – noch länger geblieben, das hätte aber unseren Geldbeutel zu sehr strapaziert!

Nachdem wir am nächsten Morgen nochmals lecker im Coffee Lab gefrühstückt hatten, ging es zunächst mit dem Taxi in den Norden der Insel, dort mussten wir auf ein Fährboot umsteigen, um nach Baltra zu kommen. Hier fuhr dann ein Bus zum Flughafen. 

Mit vielen tollen und unvergesslichen Glasmomenten in unseren Herzen stiegen wir in das Flugzeug. Mein Herz quoll vor Dankbarkeit fast über, mir diesen Herzenswunsch nun endlich erfüllt zu haben – und dann auch noch gemeinsam mit meinem Seelenpartner. Besser geht es nicht. 

Comments 5

  1. So schön geschrieben und nochmal schön in die Welt dort einzutauchen. Ich kann das so nachvollziehen. Ich wollte auch auf die Galapagos Inseln seid ich ein Kind bin und habe mir diesen Traum nun erfüllt. Ein wunderbarer Ort und gerade die Tiere machen ihn für mich unvergesslich.

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      Ganz lieben Dank, Katja, für deine schöne Rückmeldung! So schön, dass du die Inseln nun auch in deinem Herzen als Erinnerung tragen kannst!

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