Tansania – Sansibar: Ein Juwel im Indischen Ozean?

Katharina Reise, Yogis on Tour Leave a Comment

Die Reise nach Sansibar war ein wenig abenteuerlich, vor allem wegen der Fortbewegungsmittel. Die Fahrt zum Flughafen war völlig problemlos. Aber auch schon wie in Kenia mussten wir vor dem Betreten des Flughafengeländes aus dem Auto steigen und durch eine „Sicherheitskontrolle“ gehen. Das war aber nur pseudomäßig, denn wir wurden nicht durchsucht oder gar durchleuchtet. Sind einfach an einer Dame vorbeispaziert, die sich mehr für ihr Handy als für uns interessierte. Das Einchecken und auch die Gepäckaufgabe verliefen problemlos, somit hatten wir ganz viel Zeit, bis unser Flug nach Nairobi ging, circa 2 ½ Stunden. Abflug war um 16:35 Uhr. Wir haben uns ein ruhiges Plätzchen gesucht und hatten auch hin und wieder ein bisschen Wifi, und aßen noch eine Kleinigkeit. Außerdem kauften wir uns eine große Flasche Wasser, weil wir ja noch lange unterwegs sein würden.

Der Flug nach Nairobi dauerte nur eine knappe Stunde, das Bordpersonal war erneut in Ganzkörperkondome gekleidet und wir bekamen ein paar Nüsschen zum Verspeisen. In Nairobi haben wir uns mal wieder über die „Freundlichkeit“ der Kenianer geärgert. Wir sind aus dem Flugzeug ausgestiegen und haben uns nur im Transitbereich aufgehalten, bis wir wieder an der Sicherheitskontrolle angekommen waren. Da wollte der uns doch die Wasserflasche abnehmen, bis ich ihm sehr bestimmt erklärt habe, dass wir diese in Uganda NACH der Sicherheitskontrolle gekauft haben und sonst noch keine Möglichkeit gehabt hätten, diese anderswo zu erwerben! Ich ließ mich auf keine Diskussion ein und so nahm Thomas die Flasche einfach an sich und stapfte davon. Zum Glück folgte uns auch kein Sicherheitspersonal. 

Als Nächstes wurde unser Weiterflug nach Sansibar erneut verschoben, zunächst am Morgen auf eine Stunde nach hinten, am Flughafen nochmals eine Stunde nach hinten und auf einmal ging er dann doch schon zwei Stunden früher. Umso besser für uns, denn dann mussten wir nicht so lange am Flughafen rumdümpeln und waren früher auf Sansibar. Auf dem Rollfeld gab es dann die nächste Überraschung: Wir fliegen mit einer Propellermaschine. Für mich, Katharina, das erste Mal und irgendwie war mir etwas mulmig zumute. Aber Thomas beruhigte mich und so stieg ich dann auch ein. Der Flug dauerte 1 ½ Stunden und war okay. Das ein oder andere Mal konnte man ein Wackeln stärker wahrnehmen als in einer größeren Maschine, aber es hielt sich in Grenzen. Dafür war die Landung sehr sanft. Unser Gepäck kam auch auf Sansibar an und somit waren wir schon mal beruhigt. 

Hier auf Sansibar wollten wir endlich mal wieder selbst kochen und entschlossen uns deshalb, eine Airbnb-Wohnung zu mieten. In Jambiani fanden wir eine schöne, die wir vorab buchten. Coco, die Inhaberin, organisierte uns auch einen Flughafentransfer. Der junge Mann wartete schon auf uns und nahm uns freudig in Empfang. Die Fahrt nach Jambiani dauerte eine Stunde und war nicht so angenehm. Ich – an der Stelle des Fahrers – wäre verrückt geworden, denn seine Scheibe war von innen so dreckig, dass er kaum etwas sehen konnte. Zudem ging mein Anschnallgurt nicht. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass er die Straßen gut genug kennt, um auch im Dunkeln und mit dreckigen Scheiben ordentlich fahren zu können. Gut angekommen sind wir auf jeden Fall und vor unserer Wohnung nahm und Jiwe, der Verwalter, in Empfang, begrüßte uns lautstark mit JAMBO und zeigte uns die Wohnung. Aufgrund der Übermüdung mussten wir erstmal schlafen, um uns ein objektives Bild verschaffen zu können. Die Wohnung liegt nur 50m vom Strand entfernt, zwischen anderen Wohnungen auch von Einheimischen. Jiwe wohnt gegenüber und hat dort auch ein kleines Restaurant. Nach einer kalten Dusche gingen wir völlig übermüdet schlafen. Hier ein paar Eindrücke des Apartments, was wirklich schön eingerichtet ist und in der Küche alles vorhanden ist, was man benötigt!

Leider war die Nacht nicht so erholsam, wie erhofft. Laute Musik weckte uns auf und auch Geräusche von Videos, die sich jemand übers Handy ohne Kopfhörer anschaute. Anzumerken ist, dass die meisten Häuser auf Sansibar, so auch unsere Wohnung, über keine Fensterscheiben verfügen. Die Fenster haben Querverstrebungen aus Eisen, dass man nicht einbrechen kann und davor ein feines Fliegengitter, um die Moskitos abzuwehren. Generell eine gute Idee, da es so recht erträglich ist, da der Wind durchwehen kann. Jedoch bekommt man auch ALLES drum herum mit!! Egal, ob sich die Menschen unterhalten, was sie übrigens in einer enorm hohen Lautstärke und über eine grooooße Entfernung tun, Musik vom Nachbarn usw. Das hat uns in den ersten Nächten einige Kämpfe gekostet und auch ein bisschen Stress mit den Nachbarn, da wir gegen 2 Uhr in der Nacht darum gebeten hatten, die Musik leiser zu schalten und/oder Kopfhörer zu verwenden, um Videos zu schauen! In manchen Nächten ging es, in anderen nicht. 

An was wir uns auch gewöhnen mussten, war das regelmäßige Rufen des Muezzins zum Gebet. Morgens um halb sechs das erste Mal, dann noch weitere vier Male über den Tag verteilt. Nach vier Wochen hat man sich dann dran gewöhnt und sitzt morgens nicht mehr senkrecht im Bett, wenn man den Muezzin über die Lautsprecher rufen hört. Witzige Anekdote dazu: Eines Morgens rief der Muezzin erneut – eigentlich waren es zwei von unterschiedlichen Moscheen, die man je nach Windrichtung beide über Lautsprecher hören konnte – und auf einmal war der Strom weg, sodass sein Rufen im Rauschen des Windes unterging. Da mussten wir mal kurz schmunzeln, weil es sich schon ein wenig komisch anhörte, als urplötzlich die Stimme erstarb. 

Tatsächlich mussten wir uns am nächsten Morgen erstmal sortieren und abwägen, was wir nun machen. Wir hatten die Wohnung für zwei Wochen gemietet, anschließend wollten wir nach Kiwengwa, liegt ein bisschen nördlicher, um anschließend ganz im Norden noch ein paar Nächte zu verbringen. Thomas ging am Morgen mit Jiwe auf Erkundungstour, er zeigte ihm nämlich, wo man in Jambiani einkaufen gehen konnte. Alles fußläufig zu erreichen. In der Zeit kochte ich mir einen ugandischen Kaffee und genoss die morgendliche Ruhe.

Als Thomas zurückkehrte, meinte er, dass es schon einige Möglichkeiten gebe, ich mir aber schon im Voraus darüber bewusst sein muss, dass es immer diese Verkaufshütten sind, die man am Straßenrand sieht. Okay, so weit so gut. Wir drehten dann noch eine gemeinsame Runde, um festzustellen, dass wir aber auch einen Supermarkt benötigten, um z.B. Sojamilch und Müsli fürs Frühstück zu kaufen. Aber der Supermarkt ist 7km entfernt. Außerdem brauchten wir dringend Bargeld, da man NIRGENDWO mit Kreditkarte zahlen kann, ohne 5% Aufschlag zu zahlen. Und bei den Händlern im Dorf kann man sowieso nur in bar zahlen. Eine SIM-Karte brauchten wir auch, da unsere Unterkunft kein Wifi hatte. Geldautomat ebenso weit entfernt wie der Supermarkt! Und ein Taxi dorthin kostet 10 Dollar. Das läppert sich auch zusammen, wenn man in den zwei Wochen hin und wieder einkaufen gehen mag.

Übrigens war ich nach unserer Erkundungstour mega geschockt: Der ganze Plastikmüll liegt einfach ÜBERALL herum und die Menschen leben in ganz einfachen Häusern, ohne Strom und fließendes Wasser, ohne Betten und Zimmer, einfach zwei große Räume. 

Erstmal wollten wir etwas frühstücken und dabei Pläne schmieden, also liefen wir zum Strand, und wurden dort auch direkt fündig! Dieser ist wirklich nur 50m entfernt. Der Strand verschlug uns den Atem, denn der Sand ist soooo fein, das Meer leuchtet in so wunderschönen Blau- und Türkistönen. Unglaublich toll! Zumal der Strand auch sehr breit ist und man bei Niedrigwasser über 7km weit laufen kann. Am Strand gibt es viele Restaurants und Bars, in denen man lecker essen und schmackhafte Cocktails genießen kann.

Da wir uns überlegten, ein Auto zu mieten, quatschte Thomas direkt zwei europäisch aussehende Menschen in einem Resort an. Wie sich herausstellte, gehört den netten Holländern dieses Resorts und ein Inhaber – Thomas – organisierte uns für zwei Wochen einen Mietwagen. Mit 400€ nicht gerade ein Schnäppchen, aber wir hatten zuvor schon recherchiert, dass das Mieten eines Wagens oder eines Rollers nicht günstig ist. Übrigens hätte ein Roller genauso viel gekostet, weshalb wir uns für das Auto entschieden. 

Wir frühstückten auch gleich bei den Holländern direkt am Strand, nutzten das Wlan, um ein bisschen zu recherchieren und ließen den ersten Tag auf Sansibar auf uns zukommen. Das Auto stand ab 13 Uhr für uns bereit. Netterweise fuhr der Mann von der Autovermietung mit uns ins nächste Dorf Paje, um uns zu zeigen, wo wir eine Tankstelle, eine SIM-Karte und einen Geldautomaten finden könnten. Sehr nett! Klappte alles hervorragend. Und auch im örtlichen Supermarkt fanden wir Sojamilch und ein Müsli aus Haferflocken und diversen Körnern und Rosinen, um uns Porridge machen zu können. Perfekt! Nur leider ist die Sojamilch noch teurer als in Deutschland: pro Liter 4,50€! Man gönnt sich ja sonst nichts. ; ) Dafür sind das Obst und Gemüse sehr günstig! Wir bezahlten rund 8€ für eine Ration, mit der wir 5 Tage kochen konnten.

Mit einem eigenen Auto fühlten wir uns definitiv wohler, denn so waren wir flexibler, konnten uns auch mal das ein oder andere anschauen, Besorgungen machen, wann wir wollten und auch in Restaurants fahren, die weiter entfernt lagen. 

Die ersten zwei Wochen im Apartment vergingen sehr schnell, auch wenn wir gar nicht so viel unternahmen. Oft startete der Morgen für Thomas mit Yoga am Strand – sofern es der Wasserstand zuließ – ich trank einen Kaffee im Bett und las; anschließend machten wir einen Strandspaziergang und frühstückten gegen 10 Uhr. Wir lagen oft am Strand, hauptsächlich im Schatten, da man es in der Sonne nicht aushielt, manchmal legten wir uns auch bei den Holländern auf die Liegen, lasen viel, aßen mittags eine Kleinigkeit und gegen vier Uhr machten wir meist nochmal einen Spaziergang. Denn dann wurde es am Strand relativ windig und damit auch gleich etwas kühler, da die Sonne nämlich auf der anderen Inselseite unterging und somit am Strand nicht mehr viel Sonnenschein abzubekommen war. Aufgrund der Nähe zum Äquator geht die Sonne um etwa 6 Uhr morgens auf und schon gegen 18 Uhr abends unter. In der Wohnung war es wirklich gemütlich, sodass wir oft Karten spielten, abends dann kochten und manchmal noch in eine Strandbar gingen und einen Absacker tranken. Manchmal fuhren wir auch in das benachbarte Dorf Paje, da man dort auch lecker essen gehen konnte.

Außerdem gingen wir dort auch immer einkaufen. Es gab sogar einen Supermarkt, der ein paar Bio-Produkte im Sortiment hatte. Dort lag auch eine Einladung zu einem Farmers-Market aus, der an einem Samstag stattfand. Glücklicherweise hatten wir da noch das Auto und konnten dort hinfahren. Es war nämlich ein Paradies. Locals, die Bio-Essen anbieten, eine Deutsche, die mit ihrem Mann Bio-Gemüse auf ihrer Farm anbaut und es auf dem Markt verkauft und eine Dame, die selbstgemachte Cookies zum Verkauf anbietet. Wir haben direkt mit Salat, Rucola, Petersilie, Paprika und Keksen zugeschlagen! Sooooooo lecker waren die Mahlzeiten, die wir damit zubereitet hatten.

Wir wollten die Zeit mit dem Auto sinnvoll nutzen und in den zwei Wochen die Insel abfahren. Wir recherchierten, welche Orte man unbedingt besuchen sollte und welche Strände sehenswert seien. Und so entschlossen wir uns, ein paar Tagesausflüge zu machen:

  • verschiedene Strände besuchen
  • Schmetterlingsfarm und Schildkröten-Sanctuary
  • Nungwi und Kiwenga anschauen, weil wir die letzte Woche in Nungwi verbringen wollten
  • Stone Town besichtigen

Ein buntes Programm, aber viel mehr kann man auf Sansibar auch nicht unternehmen. Natürlich sind Schnorchelausflüge, Tauchausflüge und Gewürztouren noch möglich. Aber aufgrund des eigenen Autos entschieden wir uns für die oben genannten. Hier nun unsere Erlebnisse in etwas ausführlicher Form:

  • Im Internet fanden wir sechs Strände quer über die Insel verteilt, die es wert wären, zu besichtigen. Also beschlossen wir, ein paar davon zu besuchen. Wir starteten ganz im Süden der Insel und fanden dort in einem kleinen Naturreservat zwei wunderschöne Plätze, von denen man aus auf türkisblaues Wasser blicken konnte. Es schimmerte in den unterschiedlichsten Farben – Makunduchi Beach. Da Hochwasser war, konnten wir nicht ans Wasser, sondern verbrachten unsere Zeit mit Staunen in dem urigen kleinen Restaurant, was direkt über dem Wasser an den Felsen erbaut ist. Hier genossen wir Kaffee und Kuchen. Wirklich fasziniert von diesen Farben, schossen wir ein paar Erinnerungsfotos. Ein kleines Stückchen weiter gab es eine kleine Bucht, die wir uns ebenfalls noch anschauten. Auch die war hübsch anzusehen, wahrscheinlich aber noch schöner, wenn das Wasser niedriger ist und man ein bisschen zwischen den Felsen umherlaufen kann. Leider lag hier viel Plastik rum, was niemand wegräumen wollte. Unsere Fahrt ging weiter Richtung Südwesten. Hier sollte es noch einen tollen Sandstrand – Kizimkazi Beach – geben. Leider waren wir davon nicht begeistert, was vielleicht auch am Hochwasser lag. Aber wir empfanden es als sehr dreckig, man konnte nicht am Strand entlanglaufen, da überall Boote lagen und wir wurden von Einheimischen umzingelt, die uns eine Bootstour oder etwas zu essen verkaufen wollten. Tatsächlich verließen wir den Ort nach 5 Minuten wieder. Aber der Weg zu den einzelnen Stränden war recht interessant: Wir sahen, wie die Menschen in den Dörfern lebten, fuhren durch sehr grüne Ecken der Insel mit Bananenbäumen und Bäumen mit riesigen Stämmen und sahen viele Kinder in Schuluniformen umherspringen. Wieder zurück in Jambiani stellten wir fest, dass wir am schönsten Strand wohnten. Das ist tatsächlich unser Eindruck. Der Strand von Jambiani ist total breit, man kann super lange spazieren gehen – wenn man sich an den Tiedezeiten orientiert – außerdem ist das Baden ohne Schuhe kein Problem, die Farben des Wassers sind unheimlich toll und man hat die Möglichkeit, bei Ebbe eine Art „Wattwanderung“ zu unternehmen und Sandbänke, die vorgelagert sind, zu besuchen. Auch der Strand von Paje hat uns sehr gut gefallen, mit Jambiani zu vergleichen, vielleicht ein bisschen hochfrequentierter, da dort mehr Kiteschulen zu finden sind und Paje ein Hotspot für Kitesurfer ist. Aber dennoch fühlten wir uns hier sehr wohl. 
  • In der Nähe von Jambiani gibt es einen Nationalpark, den Jambiani Forest, in dem man die berühmten Affen Sansibars beobachten kann. Da wir aber nun schon wirklich viele Tiere gesehen hatten, entschlossen wir uns gegen den Nationalpark, aber für die Schmetterlingsfarm – da wir Schmetterlinge lieben – und für einen Besuch in einem kleinen Sanctuary, in dem Wasser- und Landschildkröten aufgezogen und geschützt werden. Die Farm und das Sanctuary liegen nur knapp 15 Minuten von Jambiani entfernt und unserer Meinung nach lohnt sich ein Ausflug dorthin. Auch wenn die Schmetterlingsfarm nicht groß ist, gab es schöne viele bunte „Schmettis“ zu sehen und ein Mann erklärte und ganz viel über das Züchten der Schmetterlinge sowie über die Farm als Schutzraum. Um die Artenvielfalt auf der Insel zu bewahren, gibt es Schmetterlingsfarmer, die die Schmetterlinge züchten und sie an die Einrichtung verkaufen. 
  • An einem anderen Tag fuhren wir in den Norden nach Nungwi und auf dem Rückweg schauten wir uns noch in Kiwengwa um, denn dort hatten wir für unsere dritte Woche schon ein Apartment gebucht. Von Nungwi waren wir sehr enttäuscht. Nungwi ist sehr touristisch, und im Norden leben die meisten Menschen, wenn sie nicht in der Stadt wohnen. Somit ist dort die Müllsituation noch krasser und auch die vielen Menschen ohne Maske fanden wir in der derzeitigen Situation nicht so toll. Wir stellten das Auto ab und machten einen Spaziergang am Wasser entlang. Es war gerade Niedrigwasser, das macht uns eigentlich nichts aus, aber hier gefiel es uns gar nicht, es sah nämlich nicht schön aus und es roch sehr stark nach Fisch. Außerdem wurden wir auch wieder von unzähligen Menschen angequatscht, ob wir eine Bootstour machen oder eine Holzgiraffe kaufen wollten. Wirklich nervig! Natürlich ist es verständlich, dass sie auch ihr Geld verdienen wollen, aber es wäre sehr nett, wenn sie beim ersten Mal schon ein NEIN, DANKE akzeptieren würden. Wir suchten uns ein gemütlich aussehendes Lokal direkt am Meer und aßen erstmal zu Mittag. Unabhängig voneinander hatten wir beschlossen, nicht in Nungwi übernachten zu wollen, da wir uns beide hier nicht wohlfühlten. Schön, dass wir uns fast immer einig sind. : )Auf dem Rückweg schauten wir uns noch den Strand von Kiwengwa an, der uns auch gut gefiel und ebenso das Apartment, was wir uns ausgesucht hatten. 
  • Den Ausflug nach Stone Town wollten wir uns keinesfalls entgehen lassen, denn Stone Town ist auch ein UNESCO Weltkulturerbe. Die Geschichte Sansibars bzw. Tansanias und ganz (Ost-)Afrikas ist geprägt von der schrecklichen Zeit der Sklaverei. Vor allem Stone Town ist hier sehr geschichtsträchtig, da hier viel Sklavenhandel betrieben wurde und die Sklaven in die arabischen Länder „verschifft“ wurden. Da wir selbst mit dem Auto fuhren, war das Finden eines Parkplatzes ein wenig schwierig, wir stellten es in der Nähe der Altstadtgrenze ab, in der Hoffnung, es nach vier Stunden noch vorzufinden. Zum Glück hatte das geklappt. Wir schlenderten durch die engen und kleinen Gassen, kamen an Schulen und Moscheen vorbei, bis wir dann das Museum der Sklaverei erreichten. Hier nahmen wir an einer kleinen Führung teil, die unter anderem die Katakomben zeigt, in denen die Sklaven früher eingesperrt waren, bevor sie auf dem Markt verkauft worden sind. Wirklich schrecklich, sich das vor Augen zu führen. So unmenschliche Umstände, wir konnten die drückende Stimmung und negative Energie direkt wahrnehmen. Das Museum hat eine sehr schöne und lehrreiche Ausstellung zur Sklaverei in Tansania und Ostafrika: vom Beginn im 19. Jahrhundert bis zu unserer heutigen Zeit! Ja, auch heute gibt es noch Formen der Sklaverei! Sehr erschreckend, z.B. Menschenhandel, Wanderarbeiter. Wir fanden den Besuch des Museums wirklich lohnenswert! Daneben befindet sich eine Kirche, erbaut von einem Engländer, der daran beteiligt gewesen war, die Sklaverei zu beenden. Generell hatten wir uns Stone Town ein bisschen anders vorgestellt, ein bisschen schöner mit hübschen alten Häusern, deswegen waren wir ein wenig enttäuscht. Wir fanden aber ein schönes Restaurant mit einer Roof Top Terrasse, von wo aus man einen schönen Blick über die Stadt hatte. Gegen Nachmittag fuhren wir auch wieder zurück nach Jambiani.

Thomas und ich hatten beschlossen, eine Woche länger in Jambiani zu bleiben, da es uns im Norden einfach nicht gefallen hatte. So kam es, dass wir die Zeit in Kiwengwa ganz an das Ende setzen (das war seitens des Vermieters nicht problematisch, aber wir zahlten einen kleinen Aufschlag wegen der Umbuchung) und uns bei den Holländern ein Zimmer für sechs Nächte nahmen. Hier hatten wir zwar keine eigene Küche, aber das Frühstück war inbegriffen, wir konnten nachts super gut schlafen, da niemand lautstark Musik hörte, waren direkt am Strand und konnten jeden Abend in ein anderes Beachrestaurant zum Essen gehen. Auch hier genossen wir die Zeit sehr. Es folgen ein paar Eindrücke unserer Zeit in Jambiani.

Hier machten wir morgens immer gemeinsam Yoga am Strand oder aber gegen Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr so stark war. Thomas setzte sich auch oft zum Meditieren hin. Jedoch waren Yoga und Meditation sowie auch lesen am Strand eine große Herausforderung und Geduldsprobe! Wieso fragst du dich?! Ganz einfach: In Sansibar leben gaaaaanz viele „Masai“, jedenfalls tun sie so, als ob sie welche sind. Sie laufen mit dem typisch roten Masaigewand durch die Gegend und quatschen dich IMMER an, wenn sie dich am Strand sehen! Sie wollen dir dann etwas verkaufen, beginnen aber immer erstmal mit einem Gespräch, woher man kommt usw. Sogar beim Yoga mit geschlossenen Augen oder beim Meditieren kommen die zu dir und quatschen dich an! Auch beim Lesen oder Musikhören! Das empfanden wir als sehr unhöflich und mega störend!! Zumal auch hier ein Nein, Danke nicht dazu geführt hat, dass man in Ruhe gelassen wird! Gegen Ende haben wir manchmal gar nicht mehr reagiert, weil es uns so auf den Keks ging. Zumal wir in Kenia die wahren Masai kennengelernt hatten, die wirklich stolz sind, zu diesem Volk zu gehören und sich ganz bewusst für das Leben als „einfache Viehhirten“ entscheiden. Dann laufen am Strand von Sansibar so viele junge Männer rum, die alles andere verkörpern als diese Authentizität der wahren Masai. Demnach nannten wir sie nur noch „Fake-Masai“. 

An einem Tag machten wir mit dem Boot des Hotels noch einen kleinen Schnorchelausflug, nicht weit entfernt. Hier sahen wir ein paar schöne bunte Fische. Aber so generell sind wir nicht so die Schnorchler, denn trotz Badewannenwasser froren wir nach einiger Zeit.

Erwähnenswert ist noch, dass wir zwei Mal an einem Clean-Up teilgenommen haben, die von der Holländerin Nicky und dem Südafrikaner Sean organisiert wurden. Sean lebt mit seiner Familie seit drei Monaten auf Sansibar, hat eine eigene Organisation (LiveLifeAlways) gegründet, um die Welt ein bisschen sauberer zu machen. In Sansibar eine wirkliche Herausforderung!! So sammelten wir zwei Mal für 2h Müll und hatten danach das Gefühl, ein Fass ohne Boden vor uns zu haben. Denn es lag immer noch so viel Müll herum, obwohl wir schon so viele Säcke gesammelt hatten. Das wird sich wahrscheinlich so schnell auch nicht ändern, wenn sich am Bewusstsein der Menschen und dem Handeln der Regierung nichts ändert! Mithilfe von Sean und seinen Mitstreitern entstand eine Entsorgungsstation, zu der die Bewohner Jambianis ihren Müll bringen können, damit sie ihn nicht einfach verbuddeln, verbrennen oder hinters Haus werfen. Denn die Müllabfuhr kostet Geld, ist freiwillig und so sparen sich viele Leute lieber das Geld oder können sie schlichtweg nicht bezahlen.

Die drei Wochen in Jambiani vergingen ganz schön schnell, auch wenn wir manchmal eine Achterbahnfahrt der Gefühle hatten! Was wir jedoch merkten war, dass drei Wochen Sansibar ausgereicht hätten! Denn so komplett vertraut wurden wir mit der Insel und ihren Bewohnern nicht. Wir können nicht sagen, wieso, aber uns fehlt so ein bisschen die Herzlichkeit der Menschen. Natürlich haben wir auch interessante und liebenswerte Menschen getroffen, aber manche Begegnungen mit Einheimischen waren sehr seltsam, vor allem auch am Strand. 

Die letzte Woche in Kiwengwa sollte uns auch nicht besänftigen können. Hier hatten wir zwar ein super schönes Apartment mit ganz viel Platz und eigenem Pool, aber die Laustärke in der Nacht war grenzwertig! Bis 3 Uhr wurde laute Musik gespielt. Die Vermieter entschuldigten sich mehrere Male und erklärten uns, sie seien drauf und dran mit dem Ordnungsamt zu verhandeln, aber leider schert sich da nicht wirklich jemand drum. Außerdem sind viele Polizisten korrupt! Bei einer Autokontrolle meinte der eine Polizist zu Thomas, wo denn sein Geschenk sei?! Wir mussten einfach nur lachen und stellten uns dann vor, wie es gewesen wäre, wenn Thomas in seinem Job so was gebracht hätte, ganz schnell hätte er ein Disziplinarverfahren am Hals gehabt. Unglaublich! 

Am Strand von Kiwengwa fühlten wir uns auch nicht so wohl und waren dort auch nur zum Spazierengehen und einmal zum Relaxen. Badengehen war wegen der Gezeiten und der vielen kleinen Sternchen ein bisschen schwierig. Der Pool bei unserem Apartment war einfach super, um dort zu entspannen. Wir haben viel gelesen und die Weiterreise geplant, waren auch mal in einem sehr leckeren Restaurant mit fantastischem Blick essen.

Der Weg zum Strand war ein sehr besonderer, denn er führte durch das Wohngebiet, vorbei an viel Müll und Hühnern! Auch damit verbunden ein gewisser Geruch, der nicht immer so angenehm war.

Wir haben noch eine ganz liebe Person kennengelernt, die Birgit, die ebenfalls in unserer Anlage Urlaub gemacht hatte. Mit ihr haben wir uns noch super nett unterhalten und die Zeit genossen.

Die letzten zwei Tage auf Sansibar waren dann weniger schön. Am Sonntagabend bekam ich (Katharina) Bauchschmerzen, ich war total kaputt und mir war übel. Im Laufe des späten Abends musste ich mich übergeben und hatte Durchfall! Na prima!! So richtig erklären konnten wir uns das zu diesem Zeitpunkt nicht, da wir beide das Gleiche gegessen hatten. Die Auflösung gab es dann erst bei der Ayurveda-Kur! Auch im Verlauf des Montags konnte ich nicht viel in mir behalten und hatte zudem leichtes Fieber. Wir überlegten also, was wir machen sollten, falls ich am Dienstag nicht fliegen könnte! Den PCR Test hatten wir zum Glück schon gemacht und der war negativ. Bis zum Dienstagmorgen stand noch in den Sternen, ob wir nach Sri Lanka fliegen oder nicht. Problem war bei mir, dass mein Kreislauf total im Keller war und ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Thomas holte aus der Apotheke noch Elektrolytlösung, die mir half, auf die Beine zu kommen. Am Dienstagmorgen ging es mir kreislaufmäßig wieder einigermaßen gut und ich behielt Wasser und Brot in mir, sodass wir fliegen konnten! Denn ganz ehrlich: länger wollten wir nicht mehr auf Sansibar bleiben! Die Abreise fühlte sich mehr als richtig an!

Wir hatten sehr schöne Tage auf Sansibar und finden die Strände wunderschön. Und für zwei Wochen Urlaub in einem Resort mit Sicherheit auch toll, aber vier Wochen waren definitiv zu lange und wir wissen auch nicht, ob wir nochmals nach Sansibar fliegen würden. Wahrscheinlich eher nicht. Deshalb können wir nicht sagen, dass wir Sansibar als ein Juwel im Indischen Ozean sehen.

Um 12:00 Uhr fuhr uns das Taxi zum Flughafen, unser Flieger ging um 16:30 Uhr. Wir hatten einen Zwischenstopp in Doha und kamen am Mittwochmorgen um 9:40 Uhr in Colombo an. Trotz aller Müdigkeit waren wir so glücklich, endlich in Asien zu sein!

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