Von Kandy bis nach Ella – Kultur, Natur & große Temperaturunterschiede

Katharina Achtsamkeit, Reise, Yogis on Tour Leave a Comment

Nach dem sehr emotionalen Abschied von Sunil und seiner Familie freuten wir uns sehr auf die Weiterreise. Im Vorfeld hatten wir gelesen und auch von meiner Cousine erzählt bekommen, dass Kandy nicht wirklich schön sei. Da wir aber noch immer die Hoffnung hatten, mit dem Zug nach Ella fahren zu können, mussten wir dorthin. Die Fahrt von Sigiriya nach Kandy dauerte knapp 2 ½  Stunden. Sie war sehr angenehm, trotz der vielen Stopps und gewisser Musiklautstärke verging die Zeit sehr schnell. Unterwegs mussten wir die Fenster hin und wieder ein bisschen mehr zuschieben, da es stark regnete. Glücklicherweise nieselte es nur noch, als wir in Kandy angekommen waren. Wir stiegen mitten in der Stadt am Busbahnhof aus: Überforderung hoch zehn!! Ganz viel Lärm, unzählige Busse und Tuktuks, so viele Menschen, Nieselregen und dreckige Straßen. Mir war es in dem Moment alles ein bisschen zu viel, ich war auch müde und hatte Hunger. ; ) Wir hatten zuvor schon Kontakt zu unserem Host aufgenommen, der uns ein Tuktuk geschickt hatte, welches auch nach kurzer Zeit bei uns war, um uns zu unserem Guesthouse zu fahren. Die Fahrt dauerte in etwa 15 Minuten für 1,5km. Unglaublich viel Verkehr gab es um die Mittagszeit. Im Guesthouse wurden wir sehr herzlich begrüßt. Das Zimmer hatte einen Balkon, war sehr sauber und auch ruhig. Trotz der zentralen Lage des Guesthouses bekamen wir vom Lärm der nahegelegenen Straße nicht viel mit. 

Nachdem wir das Zimmer mal ordentlich durchgelüftet hatten, da es sehr intensiv nach Desinfektionsmittel roch, klebte noch ein chemischer Duft eines Duftbäumchens in unseren Nasen. Leider entdeckten wir dieses Duftding erst am nächsten Tag und verbannten es anschließend direkt nach draußen. In Kandy hatten wir zwei Übernachtungen eingeplant, was auch zu empfehlen ist, da man wirklich einiges Schöne in Kandy und Umgebung unternehmen kann. Leider hatte uns unser Host gleich bei Ankunft die Illusion geraubt, mit dem Zug nach Nuwara Eliya weiterreisen zu können. Aufgrund der starken Regenfälle und der damit verbundenen Erdrutsche waren einige Teile der Schienen nicht zu befahren und somit das Zugreisen nicht möglich. Es sollte mindestens noch vier Tage dauern, bis die Strecke wieder funktionsfähig sein würde. Unsere Hoffnung, doch noch mit dem Zug von Nuwara Eliya nach Ella reisen zu können, schwand also nicht vollständig.

Von unserem Host bekamen wir einige gute Tipps, was man alles in Kandy machen kann. Da wir noch den kompletten Nachmittag vor uns hatten, beschlossen wir, uns den Zahntempel anzuschauen. Dieser ist nicht zu verfehlen und ein Must-See in Kandy. Dort wird in einem Schrein, der verschlossen ist, ein Zahn von Buddha aufbewahrt. Die Reliquie ist aber nicht wirklich zu sehen und auch bei der täglichen Zeremonie bekommt man den Zahn nicht zu Gesicht. Am Zahntempel angekommen, waren wir zunächst ein wenig verwirrt, da es verschiedene Eingänge gibt. Aber erst einmal schauten wir uns auf dem Gelände ein bisschen um und saugten die Tempelatmosphäre auf. Da Touristen Eintritt zahlen müssen (13€ zusammen), mussten wir zu einem extra Counter, um dort bezahlen und unsere Schuhe abgeben zu können. Schon beim Betreten des Tempels spürte ich an den Füßen, dass er sehr kalt ist. Der Steinboden bekommt kein Sonnenlicht ab, sodass es wirklich sehr kühl war. Zumal auch die Außentemperatur in Kandy nur angenehme 24 Grad betrug und bei wolkenverhangenem Himmel sich auch nicht so hoch anfühlte. Wir beide mussten dringend auf Toilette und da führte uns ein Angestellter zu einer Stehtoilette, die scheinbar aber nicht öffentlich zugänglich war. Sehr dubios und ohne Schuhe auch seeeehr gewöhnungsbedürftig! Aber was man eben nicht alles in Kauf nimmt, wenn man dringend seine Notdurft erledigen muss. Der Tempel an sich ist relativ klein und recht dunkel. Wir genossen die Zeit dort aber sehr und besonders die Atmosphäre. Viele Gläubige waren dort und brachten ihre Spenden in den Tempel und beteten. Nach 1 ½ h war es mir dann an den Füßen zu kalt und wir verließen den Tempel. Unser Hunger war dann so groß, dass wir uns ein Restaurant suchen mussten. Nicht weit entfernt fanden wir ein sehr leckeres und günstiges vegetarisches Restaurant. Wir bestellten zwei Gerichte und bekamen zwei riesige Teller mit Curries, Reis und Dosas. Es schmeckte richtig gut und wir waren anschließend pappsatt. So beschlossen wir, noch ein bisschen am Kandy Lake umherzuspazieren. Wir nahmen gegen 18:00 Uhr ein Tuktuk in Richtung unserer Unterkunft und planten die nächsten Tage.

Am nächsten Morgen bekamen wir ein leckeres traditionelles Frühstück serviert, sodass wir gut gestärkt in den Tag starten konnten! Netterweise brachte uns der Host am Vortag noch einen Wasserkocher aufs Zimmer, sodass wir immer heißes Wasser zubereiten konnten! So nett. An diesem Tag ging es für uns in den Botanischen Garten. Wir hatten gelesen, dass dieser sehr schön sein sollte und wollten uns selbst davon überzeugen. Wir packten direkt mal unsere Regenjacken ein, da das Wetter nicht ganz so prickelnd aussah. Mit dem Tuktuk waren wir ratzfatz am Botanischen Garten, bezahlten pro Person 13€ Eintritt und ließen uns durch den Garten treiben. Am Eingang bekamen wir noch einen Lageplan, so fiel das Orientieren nicht schwer. Wir waren von den vielen unterschiedlichen Bäumen, dem riesengroßen Bambus, den wunderschönen Palmen und sehr speziell gewachsenen Bäumen super beeindruckt. Oft kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Aber schaue selbst:

Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück! Erst als wir fast durch waren, begann es zu regnen. Als es aus Eimern goss, verzogen wir uns ins Kakteen- und in das Orchideenhaus und warteten ab, bis es aufhörte zu regnen. Blöd war nur, dass sich Thomas eine Verletzung an einem Fußzeh zugezogen hatte, die sehr stark blutete. Mit einem Taschentuchverband konnte er aber weiterlaufen. Er ist ja hart im Nehmen. 😉 Natürlich hatten wir mal wieder kein Pflaster dabei. Insgesamt hielten wir uns knapp vier Stunden im Botanischen Garten auf. Diese Zeit war für uns eine Zeit des Energietankens: kaum andere Besucher, Ruhe und so viel Natur um uns herum. Herrlich!

Trotz des wolkenverhangenen Himmels nutzten wir den Nachmittag, um uns einen neu erbauten Tempel auf einem Berg 15 Minuten entfernt von Kandy anzuschauen. Die Suche nach einem Tuktuk-Fahrer, der uns zu einem fairen Preis dorthin bringen sollte, gestaltete sich zunächst ein wenig schwierig. Dank der PickMe-App fanden wir einen super netten Fahrer, der uns zum Nelligala Tempel brachte. Da er selbst noch nicht dort gewesen war, schaute er ihn sich ebenfalls an. Der Weg zum Tempel war ein wenig abenteuerlich, da es sehr steil bergauf ging und die Straße aufgrund eines Erdrutsches kurzzeitig gesperrt war. Nach einem Moment des Wartens konnten wir weiterfahren. Der Ausblick von der Tempelanlage ist wirklich sehr schön, man kann die grüne und bergige Landschaft bewundern. Jedoch wurde sie von tiefhängenden Regenwolken ein wenig getrübt. Dies trübte aber nicht unsere Stimmung. Wie wir zuvor schon berichtet hatten, lieben wir die Ruhe in den buddhistischen Tempeln. Jedoch war es bei diesem Tempel anders. Scheinbar wurde irgendein Fest vorbereitet und dabei lief laute Musik. In allen Bereichen also sehr modern! 😉 Solche Tempelbesuche beinhalten auch oftmals Fußmassagen – im übertragenen Sinne. Da man keine Schuhe tragen darf, läuft man auch mal über Schotter oder sehr groben Sand mit nackten Füßen. Alles eine Sache der Gewohnheit. 

Kurz bevor wir unseren Tempelrundgang beendet hatten, fing es an aus Eimern zu schütten! Wir kamen mit nassen Füßen am Tuktuk an, da es aber noch immer warm war, war dies kein Problem. Wir ließen uns anschließend in der Stadtmitte absetzen, schauten uns noch ein wenig in der Stadt um, besuchten eine ayurvedische Apotheke und schlussendlich landeten wir im selben Restaurant wie am Tag zuvor. Dort war es lecker, wir waren hungrig und hatten keine Energie, ein anderes Restaurant zu suchen, somit kehrten wir dort nochmals ein. Den Abend verbrachten wir mit Planung der Weiterreise. Unser Host vermittelte und seinen Freund, der uns mit seinem Auto nach Nuwara Eliya bringen sollte. Dieses Mal wollten wir mit dem Auto fahren, da wir auf dem Weg beim Ambuluwawa-Tower einen Stopp einlegen wollten. Der Turm steht 1085m über dem Meeresspiegel und seine einzigartige Bauweise macht ihn sehr besonders. Davon wollten wir uns selbst überzeugen. Nachdem wir mit dem Fahrer verhandelt hatten, konnten wir beruhigt den Abend ausklingen lassen. Gegen 20 Uhr hörten wir auf dem Flur Menschen, die sich unterhielten, das Zimmer neben uns wurde neu bezogen. Ich traute meinen Ohren nicht wirklich, weil mir die Frauenstimme sehr bekannt vorkam, ich trat auf den Flur und sah in zwei bekannte Gesichter: Pauline und Aitor! : ) Sooooo witzig, dass wir die beiden hier in Kandy wieder trafen, wir freuten uns wie bolle! Sie waren schon in Nuwara Eliya gewesen und mussten zurück nach Kandy, um Aitors Kamera reparieren zu lassen. So schön, dass sich unsere Wege erneut kreuzten! Und das auch nicht zum letzten Mal. 

  • Ort: Kandy
  • Aufenthalt: 2 Nächte
  • Name des Gästehauses: Kandy City Village Home Stay (über booking)– sehr zu empfehlen
  • Übernachtungskosten: 24€ inklusive Frühstück
  • Fahrservice vom Bahnhof
  • Restauranttipp: Balaji Dosai 
  • Was kann man machen? Temple of the Tooth; Kandy Lake umlaufen; Nelligala Tempel; Royal Botanical Garden; Ambuluwawa-Tower

Nach einem leckeren Frühstück am nächsten Morgen und dem anschließenden Packen wurden wir um 9:15 Uhr abgeholt. Leider verzögerte sich die Abfahrt ein wenig, da unser Fahrer noch tanken musste. Wir standen 30 Minuten an der Tankstelle an, um endlich tanken zu können. Wir ärgerten uns ein wenig, denn tanken hätte er auch am Abend zuvor schon erledigen können. Aber gut… gegen 11 Uhr kamen wir endlich am Ambuluwawa Tower an. Kurz vor dem Erreichen des Ziels verkündete unser Fahrer, er habe noch nichts gefrühstückt und will nun eine Pause machen, damit er etwas essen kann. Wir waren nicht wirklich erfreut, denn das war unsere Zeit, die er verplante. Zumal er der Dienstleister ist. Wir erklärten ihm anschließend, dass wir es nicht okay finden, wenn wir eine Vereinbarung mit ihm treffen, an die er sich nicht wirklich hält. Scheinbar wirkte das ein bisschen, denn auf der Weiterfahrt versuchte er, uns Fotospots zu zeigen, um uns wieder zu besänftigen. 

Nun aber erst zum Ambuluwawa-Tower. Das Gelände, auf dem der Tower steht, ist ein Areal, das drei der fünf Weltreligionen in Verbindung setzt. Denn es gibt einen kleinen buddhistischen Tempel, eine kleine Gebetshalle für Muslime sowie eine kleine Kapelle. Natürlich ist aber das Highlight der Tower! Der Eintritt kostet übrigens 6€ für zwei Personen und das Auto, das uns zum Eingang gebracht hat. Tom war voller Vorfreude auf den Tower, bei mir hielt sie sich ein wenig in Grenzen, da ich manchmal Probleme mit Höhe habe. Je höher man auf den Turm steigt, desto schmaler wird der Umlauf. Auch das Geländer reichte Tom am Ende nur noch knapp bis zum Oberschenkel, was auch ihm ein wenig das Adrenalin durch die Adern pumpte! Die letzten Meter nahm er alleine, denn mich überkam die Angst und ich musste -fast unter Tränen- wieder ein wenig nach unten gehen, bis ich mich sicher fühlte und die Aussicht genießen konnte. Es war interessant zu beobachten, wie schnell die Wolken vorbeizogen, sich die Nebelfelder auflösten und sich wieder neue Wolken bildeten. So ein schönes Naturschauspiel. Da mir die Höhe nicht ganz so geheuer war, verließ ich recht zeitnah den Turm wieder und wartete auf sicherem Boden auf Thomas. Dabei beobachtete ich drei kleine Äffchen, die sich gegenseitig sauber machten – schon süß! Besonders als der eine seinen Arm hob, damit der andere auch darunter nach Parasiten schauen konnte. *hihi*

Nach einer guten Stunde auf dem Areal fuhren wir weiter durch die Berglandschaft Sri Lankas. Die Straße führte an unzähligen Teeplantagen vorbei. Ein wenig wehmütig waren wir schon, da wir uns sehr gut ausmalen konnten, wie toll es sein muss, mit dem Zug durch diese Region zu reisen. Ein anderes Mal dann eben. 

Um 14 Uhr erreichten wir dann endlich unsere Unterkunft in Nuwara Eliya. Auch hier wurden wir wieder sehr herzlich empfangen und durften uns unser Zimmer aussuchen. Direkt bemerkten wir, dass es hier ziemlich kalt werden würde! Reisen ist eben nicht immer Komfort-Plus! 😉

Prince, der Host gab uns direkt Unternehmungstipps und so kam es, dass wir mit seinem Sohn Akrim direkt eine Tea-Factory besuchten. Nach nur 20 Minuten kamen wir an der Damro-Teefabrik an, bekamen eine kostenlose Tasse Tee mit Blick auf die Teefelder und im Anschluss eine kostenlose Führung durch die Teefabrik. Sehr spannend, wie die Blätter getrocknet und verarbeitet werden, bis sie in Form von Tee in den Teetassen landen. Tepflücker:innen arbeiten 10h am Tag und sammeln 10kg Teeblätter am Tag. Ein richtiger Knochenjob, da sie ständig in gebückter Haltung pflücken und am Hang arbeiten. Nun überleg mal, wie viele Blätter gepflückt werden müssen, um 10kg zusammen zu haben!! Und im Monat kommen da gerade mal um die 100$ Lohn bei raus. Akrim meinte aber, dass die meisten Teepflücker:innen dies mit Passion tun würden. Hut ab!! Es gibt sehr viele Teefabriken, die man in dieser Gegend besichtigen kann. Diese gefiel uns sehr gut.

Akrim setzte uns anschließend im Stadtkern ab und wir liefen ein bisschen durch Nuwara Eliya und erspähten ein paar Häuser, die noch im Kolonialstil erstrahlen, so wie das alte Postamt. Richtig süß anzuschauen.

In der Nähe des Bahnhofs fanden wir ein Restaurant, in dem wir uns das Essen schmecken ließen. 

Hier aßen wir endlich mal mit den Händen! 😉

Zum Glück heizte Prince den Ofen in der Unterkunft an, es war nämlich richtig kalt!! 13 Grad Außen- und Innentemperatur (gefühlt)!!! Ahhhhh!! Zwei Nächte waren gebucht und diese wollten wir auch durchziehen. Am Abend buchten wir die Fahrt in den Horton Plains Nationalpark für den nächsten Tag. Ein nettes belgisches Pärchen schloss sich uns an und so konnten wir ein bisschen Geld sparen. Gemütlich saßen wir am Abend noch vor dem Kaminfeuer zusammen und tauschten mit dem belgischen Pärchen sowie drei Ägypter:innen Reiseerfahrungen aus. Total spannend, mit anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen. Mit Wärmflasche, zwei weiteren Decken, dicken Socken, langer Hose, Pulli und für Tom sogar einer Mütze auf dem Kopf kuschelten wir uns ins Bett und versuchten zu schlafen.

Die Nacht war sehr unruhig und auch schon um 5 Uhr vorbei. Es heißt nämlich, dass man früh morgens den Wanderweg laufen soll, da sich später Wolken bilden und man dann von den einzelnen Aussichtspunkten keinen klaren Blick mehr hätte. Also vertrauten wir darauf.  Nach der 1-stündigen Fahrt kamen wir gegen halb sieben im Nationalpark an, zahlten den Eintritt und fuhren zum Ausgangspunkt der Wanderung. Der Rundweg ist 9km lang und führt durch eine atemberaubende und abwechslungsreiche Natur. Auch hier wurden wir von der Vielfalt der Landschaft mitgerissen. Wir liefen über Stock und Stein, durch dichte Wälder, über Wiesenwege mit einem grandios weiten Blick, vorbei an Wasserfällen und Aussichtspunkten.

Begleitet wurden wir die erste Stunde von Nebel, so hatten wir natürlich auch wieder das „Glück“ an den grandiosen Aussichtspunkten NICHTS außer einer Nebelwand zu sehen. Tja, wir haben einfach früh morgens kein Glück mit dem Wetter. Lustig fanden wir es aber dennoch, Tom versuchte nämlich, ein Selfie von sich und dem Schild God’s Window zu machen, ich schmuggelte mich aber ständig hinzu. Von hier kann man eigentlich, sofern die Sicht klar ist, bis zum Ozean schauen! Auf Bildern sieht das wirklich spektakulär aus! 😉

Später hatten wir Glück, es lockerte ein wenig auf und ein paar Sonnenstrahlen kitzelten unsere Nase, jedoch waren wir da schon seeeehr weit vom Aussichtspunkt entfernt. Da wir aber immer positiv denken wollen, fokussierten wir uns auf die Schönheit und Vielfalt der Natur, die wir im Nationalpark entdecken konnten, zumal wir auch super happy waren, dass es nicht regnete! Nach entspannten 2 ½ h waren wir wieder am Ausgangspunkt angekommen und fuhren zurück nach Nuwara Eliya. Wir bezahlten für den Transport und den Parkeintritt 33€ für uns beide zusammen. 

Wir ruhten uns zunächst aus, da die Nacht sehr bescheiden war. Der Hunger trieb uns aus dem Bett und wir liefen in die Stadt, um eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Wir waren so im Redeflow, dass wir auch den Heimweg zu Fuß antraten. Wir planten die weiteren Tage, tranken warmen Tee und gingen am Abend indisch essen. Eine Empfehlung von Prince und wirklich sehr lecker und empfehlenswert, zwar ein bisschen teurer, aber sehr gut.

  • Ort: Nuwara Eliya
  • Aufenthalt: 2 Nächte
  • Name des Gästehauses: Pigeons Nest – absolut zu empfehlen!
  • Übernachtungskosten: 55€ inklusive Frühstück
  • Restauranttipps: 
    • Cool Land Hot Hut (traditionelles Essen, presiwert)
    • Sri Ambaal’s (indisch/singhalesisch, preiswert)
    • Grand Indian (indisch, teurer)
  • Was kann man machen? Teefabriken besichtigen; durch die Teeplantagen wandern (sofern erlaubt); Horton Plains Nationalpark besuchen

Am Donnerstagmorgen nahmen wir um 9:30 Uhr den Bus nach Ella, nachdem wir gut gefrühstückt hatten. Die Busfahrt dauerte zwei Stunden und kostete uns knapp 1,20€.

In Ella hatten wir nur eine Nacht gebucht, weil wir dachten, dass das Wetter ebenso bescheiden sei, wie in Nuwara Eliya. Aber schon auf dem Weg dorthin wurden wir eines Besseren belehrt, denn schon im Bus konnten wir einen Temperaturanstieg bemerken. Falls du auch mit den Öffis durch Sri Lanka reisen möchtest, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass vor allem die Strecken im Hochland sehr kurvig sind und man nicht viel darüber nachdenken darf, wie eng die Straßen sind. Wenn du also zu Übelkeit neigst, nimm lieber eine Reisetablette, um die Fahrt gut zu überstehen. 

Wir hatten uns über booking ein schönes Zimmer mit Balkon gebucht. Dies war das teuerste bisher, aber der Ausblick von Bett und Balkon war total schön, mitten ins Grüne. Man kann sich ja auch mal etwas gönnen, zumal wir aufgrund der Witterungsverhältnisse gerne ein Zimmer haben wollten, in dem man sich auch bei Regen längere Zeit aufhalten kann. Ohne zu frieren. ; ) Wir nahmen uns ein Tuktuk, was uns zur Unterkunft bringen sollte. Der Fahrer wusste in etwa, wo es ist. An einer sehr steilen Straße aber streikte das Tuktuk und wir riefen den Host an, der uns dann über eine andere Straße zum Haus leitete. Übrigens ist Tuktuk fahren mit zwei Backpacks und zwei Daypacks immer ein Erlebnis. 🙂 Wir wurden auch hier sehr freundlich in Empfang genommen und durften auf dem Balkon Platz nehmen, da das Zimmer noch gereinigt wurde. Bekamen einen leckeren Begrüßungsdrink und genossen die schöne Aussicht! Als wir in das Zimmer durften, waren wir wirklich so positiv überrascht. Es sah so modern aus, wie auf den Bildern und dazu noch sehr sauber. Eine richtig kleine Wohlfühloase. Mir kam sofort in den Kopf: Hier müssen wir noch eine Nacht länger bleiben! Nachdem wir den Wetterbericht gecheckt, die nachfolgende Unterkunft kontaktiert und nachgefragt hatten, ob wir verlängern können, taten wir das auch. Juchu, zwei Nächte an einem wundervollen Ort. 

Ein paar Unternehmungen standen in Ella definitiv auf unserem Plan: Nine Arches Bridge besuchen, den Little Adam’s Peak laufen und lecker essen. Aber auch entspannen und einfach nichts tun bzw. schreiben waren Teil des Plans.

So machten wir uns zunächst auf den Weg zur Nine Arches Bridge. Ein sehr beliebtes Fotomotiv, meist jedoch mit Zügen auf der Brücke, wir sahen sie aber ohne Zug, dafür mit vielen Menschen. Das müssen wir an dieser Stelle wirklich anmerken, Ella ist sehr touristisch, was aber gar nicht schlimm es, denn dieses Städtchen verliert dadurch nicht an Charme. Natürlich macht es sich an den Preisen bemerkbar: Unterkünfte und Restaurantbesuche sind teurer, aber im Verhältnis zu europäischen Preisen immer noch sehr günstig. 

Wahrscheinlich ist es sinnvoll, früh morgens die Brücke zu besichtigen, um den Menschen aus dem Weg zu gehen. Aber uns störte es relativ wenig und wir fanden sie dennoch sehr schön. Man erreicht die Brücke über verschiedene Wege, wir wurden von unserem Tuktuk-Fahrer zu einem Punkt gebracht, von dem wir 5 Minuten laufen mussten, um die Brücke zu sehen. War ein bisschen matschig und rutschig, aber machbar. Nachdem wir die Brücke abgelaufen waren und ein paar Fotos geschossen hatten, ließen wir uns von dem lieben Tuktuk-Fahrer zum Little Adam’s Peak fahren. Hier wandert man ein bisschen bergauf, teils über Stufen und kann sich dann auf dem „Gipfel-Plateau“ noch schön umschauen und den Ausblick auf die grünen Hänge genießen. In circa einer halben Stunde ist man oben und es lohnt sich wirklich. Auch hier trafen wir wieder auf einige Touris, aber das verteilte sich sehr gut. Es tat so gut, durch die grüne Landschaft zu spazieren und von so viel Natur umgeben zu sein. Wirklich herrlich! Mit dem Wetter hatten wir Glück, es war zwar ein bisschen bewölkt, aber angenehm warm und es regnete nicht.

Wir liefen anschließend die 20 Minuten in die „Innenstadt“ und aßen ein frühes Abendessen im 360 Grad- Restaurant. Viele Restaurants hatten aufgrund der C-Situation noch nicht wieder eröffnet und so konnten wir einige Empfehlungen nicht testen, aber hier schmeckte es uns sehr gut. Gemütlich schauten wir dem Treiben auf der Straße und im Restaurant zu. Den Abend verbrachten wir mit Schreiben und Lesen, ganz gemütlich und entspannt.

Der nächste Morgen begann mit einer Yogasession und anschließendem Frühstück. Dieser Tag sollte sehr entspannt werden.

Weite Touren wollten wir nicht unternehmen und so ließen wir auch die Wanderung auf dem Ella Rock aus. Diese ist nämlich gar nicht so easy und das frühe Aufstehen lockte uns auch nicht wirklich. So fuhren wir zu einem Wasserfall, der nicht wirklich empfehlenswert ist und zu den Ravana Caves. Diese hörten sich spektakulärer an, als sie es letztendlich waren. Aber der Aufstieg von 800 Stufen zu den Caves war super. Wir versuchten, diese meditativ zu laufen, also nicht zu sprechen. Was glaubst du, wem das gelungen ist und wem nicht? *lach* Ich konnte mal wieder meine Gedanken und meine Zunge nicht zügeln und plapperte immer wieder darauf los. Thomas gab meist nur einsilbige Antworten und schnaufte, weil er eigentlich nur laufen wollte. Beim Abstieg schaffte ich es dann tatsächlich, nur die Stufen zu zählen und nicht zu plappern! *wunder* Zwischendurch hielten wir immer mal an, zum einen weil uns die Luft ausging und zum anderen war die Aussicht sehr schön.

Der Hunger trieb uns in ein gemütliches Café/Restaurant (Rainbow Café) mit vielen veganen Optionen und wifi. Da es plötzlich anfing zu schütten und zwei Stunden durchregnete, ließen wir es uns hier gut gehen, recherchierten und schmiedeten Pläne. Hier trank ich auch meinen ersten Kaffee nach vier Wochen – welch ein Genuss das war!!

 

Anschließend liefen wir durch ein paar Lädchen und zurück zum Hostel. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Ausruhens. Am Abend trieb es uns nochmal zum Essen raus. Im Guesthouse war ein neuer Gast eingetroffen, eine Frau aus Deutschland, die sich uns zum Abendessen anschloss. Richtig spannend, neue Menschen kennenzulernen. Wir gingen mit ihr nochmal ins 360 Grad, wo wir nicht nur mit leckerem Essen, sondern auch mit Live-Musik verwöhnt wurden.

Wie du siehst, gibt es bei uns auch immer wieder Tage, an denen wir froh sind, nicht allzu viel zu unternehmen. Der Körper und der Geist benötigen viel Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten und sich zu erholen. Wenn dies der Fall ist, gehen wir diesem Bedürfnis nach und genießen das Entschleunigen.

  • Ort: Ella
  • Aufenthalt: 2 Nächte
  • Name des Gästehauses: Cozy Homestay – absolut zu empfehlen!
  • Übernachtungskosten: 76€ inklusive Frühstück
  • Restauranttipps: 
    • 360 Grad (traditionell,international)
    • Rainbow Café (viele vegan Optionen, leckerer Kaffee)
  • Was kann man machen? Wanderung auf den Little Adam’s Peak; Wanderung Ella Rock; Nine Arches Bridge; Wasserfälle besichtigen; Ravanna Caves

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